Hattingen. Beide großen Konfessionen wollen nichts überstürzen und die Gotteshäuser zunächst nur langsam öffnen. Das sind die Pläne für Hattingen:

Die Kirchen haben in den vergangenen Wochen Schutzkonzepte erarbeitet, damit Gottesdienste in Zeiten von Corona wieder durchgeführt werden können. Die Gemeinden in Hattingen gehen unterschiedliche Wege.

Die Gemeinden stehen vor einem Dilemma: Einerseits wollen sie ihre Mitglieder, Mitarbeiter und sich selbst vor dem Virus schützen, andererseits in dieser schwierigen Zeit Trost spenden. Die Evangelische Kirche Deutschland hat ein Konzept entworfen und vom Robert-Koch-Institut beurteilen lassen. Bei der regionalen Pfarrkonferenz des Kirchenkreises Hattingen-Witten besprachen die Verantwortlichen jetzt die mögliche Umsetzung der Vorgaben und Empfehlungen. Jede Gemeinde hat nun eine Woche Zeit das Schutzkonzept auszufüllen.

Mund-Nase-Bedeckung ist bei beiden Konfessionen Pflicht

Auch das Bistum Essen setzt auf eine standortbezogene Umsetzung der Handreichungen. Die Standortsituationen variieren; die Größe der Kirche, die möglichen Sitzplätze, die Einhaltung eines Einbahnstraßensystems, die mindestens zwei separate Türen im Gotteshaus erfordern – all das muss individuell bedacht werden.

Bei der Protestanten gilt: Posaunen und Singen sind verboten. Mund-Nase-Bedeckung ist bei beiden Konfessionen Pflicht. Die Abstandsregeln sind einzuhalten. Zwischen den Gottesdiensten müssen Handläufe und Türgriffe desinfiziert und die Kirche muss gelüftet werden. Außerdem empfehlen beide Kirchen Risikogruppen und Menschen, die sich krank fühlen, Gottesdiensten fern zu bleiben.

Open-Air-Gottesdienstes zu Christi Himmelfahrt ?

Die evangelischen Gemeinden in Hattingen wollen daher im Mai weiterhin auf ihre internetbasierten Angebote setzen. Ludwig Nelles, Pfarrer in Niederwenigern, könnte sich vorstellen, eventuell zu Pfingsten zu starten. Einzig die Gemeinde St. Georg plant für Sonntag, 10. Mai, einen Gottesdienst.

Außerdem loten Frank Bottenberg und Marianne Funda die Möglichkeiten eines Open-Air-Gottesdienstes zu Christi Himmelfahrt am 21. Mai am Haus Friede aus. Andreas Lamm von der katholischen Pfarrei St. Peter und Paul wird in seiner Gemeinde ebenfalls am Sonntag, 10. Mai, um 18.30 Uhr in der Stadtkirche starten. Die Teilnahme ist jedoch nur nach vorheriger Anmeldung per Telefon (591926 montags bis freitags zwischen 10 und 12 Uhr) möglich, so halten es auch die Protestanten.

Die Kirchen müssen Listen der Teilnehmenden führen, um im Infektionsfall potenziell weitere Infizierte informieren zu können.