Hattingen. Im Reschop Carré in Hattingen sind in einem leerstehenden Ladenlokal Objekte aus dem Museum Bügeleisenhaus ausgestellt. Die Idee dahinter.

Das Reschop Carré hat eine neue Attraktion: Ab sofort sind in einem leerstehenden Ladenlokal im Erdgeschoss des Einkaufszentrums Objekte aus der Sammlung des Museums Bügeleisenhaus zu sehen. Darunter das Bruchstück einer Axt aus der Steinzeit ebenso wie zahlreiche archäologische Ausgrabungsfunde von der Hattinger Isenburg.

Auch alte Gürtelschnallen, gefunden an der Isenburg, sind in dem Schaufenster im Reschop Carré zu sehen.
Auch alte Gürtelschnallen, gefunden an der Isenburg, sind in dem Schaufenster im Reschop Carré zu sehen. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Eine kleine Auswahl aus dem Museumsfundus

Hufeisen, Pfeilspitzen, Bolzen, Schlüssel und Schloss: Hinter der rund sechs Meter langen Schaufensterfront neben dem früheren Geschäft „Depot“ gibt es für die Carré-Besucher eine kleine Auswahl aus dem rund 15.000 Objekte umfassenden Fundus zu begucken, die Schüler des Gymnasiums Waldstraße unter Federführung ihres Lehrers Heinrich Eversberg einst auf dem Isenberg ausgegraben haben.

Die Idee hinter dieser Art Ausstellung ist es, die normalerweise im Museum Bügeleisenhaus aufbewahrten Schätze in der Corona-Krise genau dort zu zeigen, wo viele Menschen sie auch wahrnehmen können, sagt Lars Friedrich, Vorsitzender des Heimatverein Hattingen/Ruhr, der das Museum betreibt.

Besucherzahlen in dem kleinen Museum sind rapide zurückgegangen – wegen Corona

Pop-up-Ausstellung

Pop-up-Ausstellungen sind eine neue Form, Kunst(werke) und Museumsstücke zu präsentieren – in leerstehenden Gebäuden, Ladenlokalen, artfremden Locations.

Pop-up-Ausstellungen sind Ausstellungen auf Zeit. Die Pop-up-Ausstellung mit Objekten aus dem Museum Bügeleisenhaus, Haldenplatz 1, ist dabei zu sehen: mo-sa, 10-20 Uhr. Das Ende der Schau ist offen.

Denn nicht zuletzt angesichts der strengen Auflagen zur Eindämmung der Pandemie sind die Besucherzahlen in dem kleinen Museum am Haldenplatz 1 „rapide zurückgegangen“, so Friedrich. „Statt gut 800 Besucher wie bis Mitte September im vergangenen Jahr hatten wir in diesem Jahr bis Sonntag gerade einmal 397.“

Aufgrund dieser Entwicklung sei vor rund drei Wochen die Idee entstanden, „das Museum zu den Menschen zu bringen“. Mit Jörg Waldrich, dem Center-Manager des Reschop Carrés, so Friedrich, habe er dann Kontakt aufgenommen. Der fand, eine Museums-Ausstellung in einem leerstehenden Ladenlokal sei „eine tolle Sache, das Carré auch auf anderem Weg zu beleben“. Und nun ist die Ausstellung Realität.

Vasen, die früher in der Siebenbürger Heimatstube ausgestellt wurden, stehen derzeit in einem Schaufenster im Reschop Carré.
Vasen, die früher in der Siebenbürger Heimatstube ausgestellt wurden, stehen derzeit in einem Schaufenster im Reschop Carré. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Gucken, freuen, in Erinnerung behalten

„Gucken, freuen, in Erinnerung behalten“ – und vielleicht zu einem späteren Besuch im Museum Bügeleisenhaus animiert werden: So beschreibt Lars Friedrich seine Wünsche an die kleine, aber feine Schau.

Die neben den archäologischen Ausgrabungsfunden von der Hattinger Isenburg weitere Objekte aus dem Besitz des Heimatvereins zeigt: Das bereits erwähnte Axt-Bruchstück aus der Steinzeit, gefunden in den 1960er-Jahren in der Hattinger Südstadt, ist darunter, Barbarastatue, Ölbild und Grubenlampe des Hattinger Heimatdichters Otto Wohlgemuth, Vasen, die früher in der Siebenbürger Heimatstube ausgestellt wurden. Zudem ergänzen zwei Luftbilder des früheren WAZ-Fotografen Hans Blossey – von der Hattinger Altstadt und von der Isenburg – sowie zwei Schautafeln die Schau.

Das Ausstellungsende ist offen

Wie lange all’ das im Reschop Carré zu sehen sein wird? „Das Ende“, sagt Jörg Waldrich, „ist offen.“

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