Hattingen. Die CDU Hattingen lobt Ausstellungen im Bügeleisenhaus und Aktionen wie „Hattinger Steine“. Das hat die Auszeichnung mit einem Kochbuch zu tun.

Die CDU Hattingen verleiht im Alten Rathaus am Untermarkt zum 26. Mal den Kultur- und Bürgerpreis. Geehrt wird in diesem Jahr der Heimatverein Hattingen/Ruhr e.V. – für die nachhaltige Bereicherung des bürgerschaftlichen Engagements in Hattingen und weit darüber hinaus.

Der Heimatverein bringt immer wieder auch Schülern die Stadtgeschichte näher. Wie hier beim Schüleraustausch im Mai 2019.
Der Heimatverein bringt immer wieder auch Schülern die Stadtgeschichte näher. Wie hier beim Schüleraustausch im Mai 2019. © Funke Foto Services GmbH | Fischer

Ulrike Brauksiepe hält die Laudation auf den diesjährigen Preisträger. Sie erinnerte neben den Dauerausstellungen im Bügeleisenhaus vor allem an jährliche Sonderausstellungen des Heimatvereins. Die CDU-Vorsitzende lobt das ehrenamtliche Engagement der Mitarbeiter des Vereins, die unter anderem mit einem Museumskoffer Schulen und Altenheime besuchen, um Hattinger Stadtgeschichte zu vermitteln.

Besondere Stadtrundgänge durch Hattingens Geschichte

Außerdem spricht Ulrike Brauksiepe die von den Ehrenamtlern angebotenen “vielfältigen thematischen Stadtrundgänge“ an. Diese machen die Stadtgeschichte sowohl für Touristen wie auch Einheimische spannend – durch Führungen wie den Taschenlampen-Rundgang „Dunkle Altstadtgassen“. Auch die immer wieder neuen, kreativen und erfolgreichen Aktionen wie die „Hattinger Steine“ oder der Null-Euro-Schein mit Hattinger Motiven werden gelobt.

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Vereinsvorsitzender Lars Friedrich bedankt sich bei den ehrenamtlichen Mitarbeitern des Heimatvereins. “Hier ist wirklich ein wahres Who is Who des Ehrenamtes vertreten, wie beispielsweise unsere Ursula Keuth alias Frau Holle“, freut sich der Erste Vorsitzende des Heimatvereins.

Zeitplan für Bauarbeiten am Alten Rathaus

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Zudem nimmt Lars Friedrich Bezug auf die aktuelle Situation eines der wichtigsten Denkmäler Hattingens: „Heute findet hier wohl vorerst eine der letzten großen Veranstaltungen statt, denn leider muss das Alte Rathaus aus Brandschutzgründen für Bauarbeiten geschlossen werden. Damit verliert unsere Stadt einen beliebten Veranstaltungsort – sowohl für moderne, zeitgenössische Kunst und Musik, als auch für Event-Hochzeiten“, bedauert er.

Über den Heimatverein Hattingen

Der 1921 als „Verein für Heimatpflege im Kreis Hattingen“ gegründete Heimatverein Hattingen/Ruhr e.V. ist seit 1953 Inhaber des Ellingschen Hauses am Haldenplatz und seit 1962 Träger des dortigen Museums im Bügeleisenhaus. Auch das Zollhaus gehört zum gemeinnützigen Verein.

Jährlich werden mit verschiedensten Vorträgen, Wanderungen, Exkursionen, Führungen und Ausstellungen rund 2200 Interessierte erreicht.

Die 80 ehrenamtlichen Mitglieder befassen sich unter anderem mit der Erforschung der Stadt- und Kreisgeschichte, sowie mit der aktiven Traditions-, Denkmal- und Stadtbildpflege.

Auch Bürgermeister Dirk Glaser lobt die engagierte Arbeit des Heimatvereins und äußert sich zu den Baumaßnahmen: „Natürlich wird es nicht einfach und die Bauarbeiten werden länger dauern, aber ich bin zuversichtlich, dass wir den Bau eines zweiten Fluchtweges im Alten Rathaus bis zum 37. Westfälischen Hansetag 2020 mithilfe der Feuerwehr fertigstellen werden.“

Zukunftspläne mit einem Kochbuch

Lars Friedrich erzählt von den Zukunftsplänen des Heimatvereins: Für das nächste Jahr sei eine Ausstellung angedacht, die die Bürger zum Nachdenken anregen soll über die Frage, was für sie selbst Heimat bedeutet. „Der Begriff Heimatverein mag vielleicht altmodisch klingen, aber er heißt sehr viel mehr als die Verwaltung des Bügeleisenhauses“, sagt Lars Friedrich. „Trotz unserer modernen, multikulturellen Welt gibt es teilweise immer noch eine deutliche Trennung zwischen einheimischen und ausländischen Mitbürgern – an manchen Stellen kommt die Eingliederung einfach nicht voran, und das betrifft vor allem die jüngere Generation.“

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Für die Beihilfe zur Integration habe der Heimatverein unter anderem in Kooperation mit der Flüchtlingshilfe ein ,,grenzenloses Kochbuch‘‘ entworfen, so Lars Friedrich. Dafür sei das Preisgeld in Höhe von 500 Euro sehr willkommen.