Hattingen. Weil das Panhasfest in Hattingen wegen Corona ausfällt, haben die Gastronomen des Kulinarischen Altstadtmarkts sich eine Alternative ausgedacht.

Für kreative Ideen sind die sieben Wirte des Kulinarischen Altstadtmarktes bekannt. Seit Monaten lähmt zwar Corona das gesamte Freizeitleben, aber weil Not erfinderisch macht, wird der Genuss nicht zu kurz kommen. Da das Panhasfest den Veranstaltungssperren zum Opfer fällt, hat sich die eingeschworene Gruppe ein anderes Angebot überlegt: Im Oktober wird ein Kulinarisches Heimatmenü angeboten. Und zwar in allen sieben Restaurants jeweils ein eigenes, ganz spezielles Drei-Gänge-Menü zum festen Preis von 35 Euro pro Person.

Aktion der kulinarischen Altstadtmarkt-Wirte in Hattingen und Sprockhövel

„Diese Aktion haben sich die kulinarischen Altstadtmarkt-Wirte überlegt. Denn nach wie vor gilt für sie die Devise, dass man mit gemeinsamen Aktionen viel mehr erreichen kann als alleine. Und diese Einstellung ist in Corona-Zeiten besonders wichtig“, sagt Max Maaßen (41). Er ist Präsident, Organisator und Sprachrohr nach außen für den Zusammenschluss der Wirte. Denn an Normalität ist auch nach einem halben Jahr, in dem das Virus das Leben bestimmt, noch längst nicht zu denken.

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„Maximal 60 bis 70 Prozent Auslastung dürfen wir im Augenblick haben“, sagt Dirk Eggers, einer der Wirte. „Wir sind alle unterschiedlich aufgestellt und haben andere Strukturen. Deshalb ist ein Vergleich schlecht möglich, aber schwierig ist es für alle. Einer hat viel mehr Außengastronomie, bei dem läuft das Geschäft bei Sonnenschein und Wärme besonders gut. Wir selbst haben viel mehr Platz innen und verschiedene Räume, da profitieren wir besonders bei kühleren Temperaturen und nicht so schönem Wetter.“

Den Gästen eine schöne Zeit bieten, wenn sie essen gehen

Grundsätzlich müsse man aber immer Neues anbieten und in Zeiten, in denen fast alle Veranstaltungen wegbrechen, wolle man den Gästen ja auch eine schöne Zeit bieten, wenn sie essen gehen. Den Zuschlag bekamen ja Unternehmen, die ausschließlich Essen oder frische Zutaten nach Hause liefern. „Die haben teilweise 70 Prozent mehr Umsatz gemacht, weil durch das Virus mehr Menschen wieder selbst kochen“, sagt Dirk Eggers.

Erster Blick in die Menükarte

Haus Kemnade, Diergardts Kühler Grund, Poseidon, Eggers, An de Krüpe, Zum Hackstück und Gasthaus Weiß sind die sieben Gastronomien, die sonst den Kulinarischen Altstadtmarkt bestücken und sich jetzt als Alternative das Kulinarische Heimatmenü ausgedacht haben (1. bis 31. Oktober, Drei-Gänge-Menü zum Festpreis von 35 Euro).

Dirk Eggers (Hauptstraße 78 in Niedersprockhövel) hat sein Menü schon geplant. Hier ein Auszug: Es wird eine westfälische Vorspeisenvariation geben, zum Beispiel Kürbissuppe und marinierte Bachkrebse, eine Schwarzwälder Ente mit Kirsch-Schokoladensoße und grünem Pfeffer und zum Nachtisch Pommersche Pflaume hoch 3.

„Die Hälfte der Leute, die dort in den vergangenen Monaten Ware bezogen haben, um selbst zu kochen, sind früher eher in Restaurants gegangen“, erklärt der Gastronom. Und die möchten die sieben Wirte natürlich gerne wieder selbst verwöhnen. „Ende des Monats wird ein Flyer fertig sein, der auf das kulinarische Heimatmenü aufmerksam macht. Er wird bei Gastronomen ausliegen, aber auch in Hattinger Einzelhandelsgeschäften. Auch Plakate und Infos über die sozialen Medien wird es geben, so dass die Bürger auf das Angebot aufmerksam werden“, erklärt Maaßen.

Mit Schnitzel und Pommes ist keiner hinterm Ofen hervorzulocken

Natürlich werde jeder Gastwirt ein ganz besonderes Menü anbieten. Mit Schnitzel und Pommes könne man bei der Aktion ja niemanden hinterm Ofen hervorlocken. „Man kann sich im Oktober spontan entscheiden, in eins der sieben Restaurants zu gehen, die beim Kulinarischen Heimatmenü mitmachen oder sich unter www.kulinarischer-altstadtmarkt.de ab September schon mal einen Platz reservieren lassen“, sagt der Organisator.

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