Hattingen. Die CDU Hattingen hat die Idee eines Naturfreibades an der Ruhr jüngst neu angeschoben. Bei der Stadt hält man sich fürs Erste jedoch bedeckt.
Baden in der Ruhr: Das war in Hattingen jahrzehntelang ganz offiziell erlaubt – bis 1959 das Freibad Stolle wegen der Ruhr-Verlegung seinen Betrieb einstellte. Der Wunsch nach naturnahem Baden indes besteht bei vielen Bürgern bis heute. Nun hat die CDU Hattingen die Idee eines Naturfreibades an der Ruhr neu angeschoben. Ein Sonderprogramm des Landes zur Stärkung der Sport-Infrastruktur soll dies finanziell möglich machen. Bei der Stadt hält man sich fürs Erste bedeckt.
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Baudezernent Jens Hendrix etwa verweist darauf, dass Hattingen im Zuge der Internationalen Gartenausstellung (IGA) 2027 im Bereich der Ruhrwiesen ja unter anderem eine neue Ruhrpromenade „mit öffentlichen Aufenthalts- und Freizeitmöglichkeiten“ schaffen wolle.
Ein Steg an der neuen Ruhrpromenade zum Sonnen - und als Einstieg in die Ruhr
Als Projekt-Idee werde, so Stadtsprecherin Susanne Wegemann, dabei „auch ein Steg an der Promenade eingebracht“. Laut Wegemann sei dessen Ausgestaltung zwar „noch nicht näher definiert“. Hendrix allerdings sagt, er könne sich gut vorstellen, dass ein solcher von den Bürgern unter anderem zum Sonnen genutzt werde – und ebenso als Möglichkeit, von diesem aus ein Bad in der Ruhr zu nehmen.
Ob die Stadt darüber hinaus noch die Realisierung eines Naturbades verfolgen werde, sei zum jetzigen Zeitpunkt völlig unklar, sagt Stadtsprecherin Wegemann. Zumal die Verwaltung bislang weder die genauen Kriterien für die mögliche Förderung eines solchen Projektes durch das so genannte „Nordrhein-Westfalenprogramm I“ kenne, noch die konkreten Vorstellungen, die Hattingens Christdemokraten von einem Naturbad an der Ruhr haben.
Ein Badebetrieb muss überwacht sein
Gerhard Nörenberg, Vorsitzender der CDU Hattingen, sagt, er habe die Verwaltung der Stadt aber auf jeden Fall „um Prüfung der Förderfähigkeit gebeten“. Detaillierte Vorstellungen davon, wie ein Naturfreibad in Hattingen ausgestaltet sein solle, es etwa über Umkleiden, ein Kassenhäuschen, Gastronomie verfügen müsse, habe die CDU bislang nicht. Ebensowenig habe er „noch keinen Standort im Blick“. Unabdingbar, so Nörenberg, seien allerdings Parkmöglichkeiten in Nähe eines möglichen Naturbades, der Badebereich müsse zudem vom Rest der Ruhr abgetrennt sein. „Und der Badebetrieb muss überwacht werden.“
Dies sieht auch Steffen Diße so, der Sprecher der DLRG Hattingen/Blankenstein. Grundsätzlich, so Diße, begrüße er dabei ein Naturbad in Hattingen. Auch, um das wilde Schwimmen an gefährlichen Stellen einzudämmen. „Eine top geeignete Stelle sehe ich in Hattingen dafür allerdings nicht.“ Sollte das Projekt aber realisiert werden, so Diße, „dann können wir uns gut vorstellen, die Bewachung zu übernehmen“.