Hattingen. Konjunktur, Bäder, Krankenstand – die Stadt muss die wichtigsten Probleme jetzt angehen. Handlungsbedarf darf nicht im Wahlkampf zerredet werden.
Die Stadt ist bisher ganz gut durch die Corona-Krise gekommen. Darin waren sich die drei Bürgermeisterkandidaten Dirk Glaser, Frank Mielke und Frank Staacken beim ersten öffentlichen Aufeinandertreffen am Montagabend beim CVJM grundsätzlich einig.
Medizinisch mag das stimmen. Was die Infrastruktur angeht, sagen WAZ-Schlagzeilen dieser Woche etwas ganz anderes. Händler und Gastronomen ringen um ihre Existenzen, öffentliches Schwimmen ist schon wieder wochenlang nicht möglich, der Krankenstand bei der Stadtverwaltung völlig inakzeptabel.
Natürlich wollen sich die Parteien profilieren
Handlungsbedarf gibt es reichlich. Und die Gefahr, dass politische Forderungen als Wahlkampf diskutiert werden. In drei Monaten ist Wahltag. Natürlich wollen sich die Parteien profilieren. Das ändert aber nichts daran, dass man etwa Vorschläge der SPD für ein kommunales Konjunkturpaket sachlich prüfen und bewerten sollte. Solche Maßnahmen können nicht warten.
Warten müssen wir auf eine Antwort auf die Frage, wie viele Bürgermeisterkandidaten wirklich ins Rennen gehen. Für Dirk Glaser, Frank Mielke und Frank Staacken steht das fest. Christian Siever könnte hinzukommen, wenn er die nötigen Unterschriften bekommt.
Telefonisch ist er nicht mehr zu erreichen
Bei Thomas Bausch, ebenfalls parteilos, ist das nicht mehr so sicher. Der 62-jährige hatte seine Kandidatur Mitte Mai angekündigt, eine Webseite aufgebaut, gelöscht, ansatzweise wieder eingerichtet. Telefonisch ist er nicht mehr zu erreichen. Ein Wackelkandidat.