Hattingen. 2019 war jeder Mitarbeiter der Stadt Hattingen im Schnitt 30,4 Tage krank - insgesamt eine leichte Verbesserung. Hier aber steigen die Zahlen.

Der Krankenstand der Stadtverwaltung bleibt auf sehr hohem Niveau. Zwar ist die Zahl der Krankheitstage pro Kopf von 32 im Jahr 2018 auf 30,4 in 2019 gesunken. Zufrieden ist Personaldezernent Frank Mielke damit allerdings nicht.

„Diese leichte Verbesserung ist noch lange nicht so deutlich, wie wir sie gerne hätten“, sagt Mielke. „Die Zahlen müssen weiter runter.“ Am heutigen Dienstag stellt der Dezernent die Statistik dem Personalausschuss vor.

Zahl der Mitarbeiter hat sich erhöht

Insgesamt hat sich die Zahl der Krankheitstage in den beiden vorangegangenen Jahren von 26.363 auf 26.464 erhöht. Dabei ist allerdings die ebenfalls gestiegene Anzahl der Mitarbeiter zu berücksichtigen. 2018 standen 824 Menschen im Dienst der Stadt, im Vorjahr waren es 872.

Weiter verschlechtert hat sich der Krankenstand bei den Reinigungskräften. Bereits beim Jahresvergleich 2016/2017 war die Zahl der Fehltage pro Kopf von 26,5 auf 35,7 emporgeschnellt. Jetzt ist sie noch einmal deutlich gestiegen: auf 42,6. Damit stand jeder der 64 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Vorjahr für 11,7 Prozent seiner Arbeitszeit nicht zur Verfügung.

Vergleich mit anderen Städten fehlt

„Natürlich macht uns diese Entwicklung große Sorgen“, sagt Frank Mielke. Zumal die Stadt ihr Gesundheitsmanagement weiter ausgedehnt habe. So organisiere die Verwaltung auch weiterhin im Rahmen von freiwilligen Leistungen Präventionskurse, Gesprächskreise und Gesundheitsvorsorgemaßnahmen. „Besonders hervorzuheben ist hier die deutlich vielfältiger gewordene Zusammenarbeit mit der Volkshochschule in Bezug auf Gesundheitskurse und Workshops“, heißt es in der Vorlage für den Personalausschuss.

Was sich in dem Papier nicht findet, ist ein Vergleich der Hattinger Daten mit denen anderer Städte. Den aber hatten der Personalrat und die politischen Parteien angemahnt, als Mielke die Statistik 2019 umgestellt hatte. Jetzt werden die Krankheitstage nicht mehr ins Verhältnis zu den Arbeitstagen gesetzt, sondern zu den Kalendertagen. Und: Langzeitkranke werden herausgerechnet.

84 Mitarbeiter sind langzeitkrank

„Das ist auch gut so. Denn gerade in kleinen Verwaltungen ziehen die Langzeitkranken die Gesamtbilanz gewaltig nach unten", hatte der Personaldezernent das Vorgehen 2019 begründet.

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Für das Jahr 2019 liest sich das so: Während die Gesamtzahl der Stadtbediensteten zuletzt 8,3 Prozent der Jahresarbeitszeit gefehlt hat, sind es ohne die Langzeiterkrankten nur 4,3 Prozent. Über lange Zeit nicht dienstfähig waren im Vorjahr übrigens 84 Beschäftigte. 2018 waren es 88 gewesen.

Die geforderten Vergleiche mit anderen Städten sind nach Mielkes Angaben nicht möglich. „Es gibt keine belastbare Vergleichsebene“, sagt der Personaldezernent im Gespräch mit der WAZ.