Hattingen. Den Kita-Start für alle nach Corona-bedingter Zwangspause nennt Dezernent Matthias Tacke für Hattingen geglückt. Allerdings gibt es Einschnitte.
Nach der Corona-bedingten Zwangspause dürfen seit Montag in NRW wieder alle Kinder in die Kitas. Den Start in den sogenannten eingeschränkten Regelbetrieb mit verkürzten Betreuungszeiten und Hygienekonzepten nennt Dezernent Matthias Tacke für Hattingen geglückt. „Wir haben einen sehr guten Start hingelegt“. An einem Standort allerdings müssten Eltern noch größere Einschnitte hinnehmen als ohnehin schon.
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Zehn Betreuungsstunden wöchentlich weniger, als sie gebucht haben, stehen Eltern während des nun angelaufenen eingeschränkten Regelbetriebs zur Verfügung. Also statt bis zu 45 Stunden höchstens bis zu 35 Stunden pro Woche.
In der Kita Hunsebeck fehlen vier Kräfte
Doch in der Kita Hunsebeck in Welper „können wir den Eltern leider sogar nur 15- und 25-Stunden-Kontingente anbieten“, sagt Matthias Tacke. „Der Grund ist, dass uns dort vier der zehn Kräfte fehlen“, so Nicole Böker, Abteilungsleiterin für den Bereich Kindertageseinrichtungen bei der Stadtverwaltung. Und das lasse sich nicht kompensieren.
Keine Durchmischung der einzelnen Gruppen
Denn die vom NRW-Familienministerium definierten Standards sehen unter anderem vor, dass es derzeit keine Durchmischung der einzelnen Gruppen geben dürfe, jeder Gruppe zudem feste Betreuer zugeordnet werden müssen, betont Matthias Tacke. „Das erfordert eine andere Personalplanung.“ Schließlich könnten Erzieher aufgrund dieser Regelung nicht einmal kurzfristig zur Betreuung in einer anderen Gruppe eingesetzt werden.
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Insgesamt stehen der Stadt von den über 100 Kita-Kräften Corona-bedingt gut zehn Prozent nicht zur Verfügung, sagt Nicole Böker. Zudem fehlten einige Langzeiterkrankte, und manche Kräfte seien derzeit nur reduzierter einsetzbar. Denn mit dem Wechsel vom erweiterten Notbetrieb in den eingeschränkten Regelbetrieb fallen für sie wichtige Betreuungsstunden für ihre Kinder weg – wie für alle Eltern in so genannten systemrelevanten Berufen.
Die eingeschränkte Betreuungszeit gilt für alle
Ein knappes Dutzend Betroffener habe ihn mit dem nun entstandenen Betreuungsproblem konfrontiert, gesteht Matthias Tacke. „Wir können das auch gut nachvollziehen. Aber wir können es leider nicht lösen. Denn die eingeschränkte Betreuungszeit gilt für alle.“
Die Stadt habe aber versucht, die Betreuungszeiten in den Kitas möglichst flexibel zu gestalten. So können Eltern in der Regel wählen, wann ihr Kind zwischen 7 und 9 Uhr in den Kita-Alltag starten soll. Ausnahmen: In der städtischen Kita Südstadt beginnt die Betreuung für alle Kinder um 7.30 Uhr, in der Kita Hunsebeck für alle um 8 Uhr.
INFO:
Insgesamt 1698 Plätze gibt es in den von der Stadt und von freien Trägern betriebenen Kitas in Hattingen.
Laut Dezernent Matthias Tacke lag die Auslastung am Montag je nach Kita bei 50 bis 85 Prozent.
Zum Vergleich: Die Notbetreuung hatten zuletzt etwa 15 Prozent der Eltern mit einem Betreuungsvertrag für ihr Kind in Anspruch genommen.