Hattingen. Bredenscheid-Stüter ist Hattingens flächenmäßig größter Stadtteil. Der Bürgerverein kämpft jetzt für die Ansiedlung eines Lebensmittelhändlers.

Der Bürgerverein Bredenscheid-Stüter fordert einen Nahversorger mit einer Mindestverkaufsfläche von 800 Quadratmetern für seinen Stadtteil und steht bereits mit einem Investor und Betreiber in Kontakt. Um das Vorhaben umzusetzen, wird jetzt eine Unterschriftensammlung gestartet, die der Stadt Hattingen am Ende vorgelegt wird.

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„In den vergangenen Jahren hat sich Bredenscheid-Stüter zurückentwickelt“, erklärt die Vorsitzende Jutta Hausmann-Schuster. „Einzelhandel wie Drogerie, Metzger, Bäcker, Lebensmittel, Post, Sparkasse, Arzt, Zahnarzt etc. sind im Ortsteil nicht mehr vorhanden.“ Durch diese „miserable Infrastruktur“ verliert Bredenscheid-Stüter als Wohnort die Attraktivität.

In anderen Ortsteilen gebe es mindestens einen Nahversorger für die Bewohner

Jutta Hausmann-Schuster ist Vorsitzende des Bürgervereins Bredenscheid-Stüter, Ehemann Manfred ihr Stellvertreter.
Jutta Hausmann-Schuster ist Vorsitzende des Bürgervereins Bredenscheid-Stüter, Ehemann Manfred ihr Stellvertreter. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Die Nahversorgung für die Bewohner soll kurzfristig sichergestellt werden. „In jedem Ortsteil von Hattingen, zum Beispiel Holthausen, Welper, Blankenstein oder Niederwenigern, gibt es mindestens einen Nahversorger für die Bewohner“, so Hausmann-Schuster. „Bürger aus unserem Ortsteil sind gezwungen, sich nach Sprockhövel oder den anderen Stadtteilen in Hattingen zu orientieren und das mit dem Auto, dem ÖPNV oder bereitwilligen Nachbarn.“

Gerade für die älteren Bewohner in Hattingens flächenmäßig größtem Stadtteil werde es „zunehmend schwieriger, den Lebensbedarf selbstbestimmend und eigenständig zu erledigen“. Die Bredenscheiderinnen und Bredenscheider investierten „mehr Zeit und Geld“ als die übliche Bevölkerung in anderen Stadtteilen der Stadt Hattingen, um den Einkauf von Nahrungs-und Genussmittel zu erledigen.

Forderungen nach einem Lebensmittelmarkt für Bredenscheid gibt es immer wieder

Forderungen nach einem Lebensmittelmarkt für Bredenscheid gibt es immer wieder. Über die Jahre wurde das Vorhaben von den großen Parteien SPD und CDU wechselseitig auch immer wieder unterstützt – passiert ist nichts. Ein Grund ist der bestehende Masterplan Einzelhandel für die Stadt Hattingen, in dem u.a. gewisse Schutzzonen mit der Innenstadt, anderen Städten und den Stadtteilen abgesteckt sind. Daraus geht aktuell hervor, dass Einzelhandel in Bredenscheid-Stüter bis zu einer Verkaufsfläche von 400 Quadratmetern zulässig ist. Weil ihnen das zu wenig ist, sind Interessenten bislang immer wieder abgesprungen.

Auftakt-Aktion für die Unterschriftensammlung

Der Bürgerverein Bredenscheid-Stüter startet an diesem Wochenende seine Unterschriftensammlung für einen Nahversorger im Stadtteil.

Treffpunkt für die Auftakt-Aktion ist am Samstag, 14. März, in der Zeit von 10 bis 12 Uhr am Spielplatz am Wander- und Radweg in Bredenscheid (in der Nähe des Übergangs Elfringhauser Straße).

In den kommenden Tagen bis etwa Ende März werden dann Mitglieder des Vereins auch von Haus zu Haus gehen und Unterschriften sammeln.

Der Bürgerverein fordert 800 Quadratmeter. „Die Verkaufsfläche liegt deutlich unter den sonst üblichen Verkaufsflächen von 1500 m² bis 2000 m² anderer Discounter“, erklärt er dazu. „Der Bürgerverein steht mit einem Investor und einem Betreiber in Kontakt. Beide haben starkes Interesse, das Projekt umzusetzen und stehen jederzeit der Stadt für Gespräche zur Verfügung.“

Zudem geht ein klarer Appell an die Bredenscheider: „Wir Bürger aus unserem Ortsteil müssen dringend auf uns aufmerksam machen, sonst gehören wir zu einem vergessenen Ortsteil der Stadt Hattingen.“