Hattingen. In Hattingen beginnt der Ausbau des schnellen Internets zwischen Herbst 2020 und Frühjahr. Zum Teil gibt es Direktanschlüsse mit Glasfaserkabeln.

Die Telekom soll in den Randgebieten Hattingens für schnelles Internet sorgen. Inzwischen wurde der entsprechende Vertrag mit dem Kommunikationsunternehmen unterzeichnet. Fest steht schon jetzt, dass mindestens 31 Hattinger Haushalte dennoch weiter auf den Anschluss warten müssen.

Telekom einziger Bieter bei europaweiter Ausschreibung

Für Bewohner des Hügellandes und des Hattinger Westens, die bisher Downloadgeschwindigkeiten unter 30 Mbit/s verfügbar haben, soll eine deutliche Verbesserung erreicht werden. Im gesamten Ennepe-Ruhr-Kreis profitieren 4000 Adressen. Der Ausbau der unterversorgten Gebiete des Kreises soll nun zügig, schon im April, beginnen. Bei der europaweiten Ausschreibung des Ausbaus blieb die Telekom der einzige Bieter.

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Die genaue Reihenfolge will das Unternehmen bis Ende März festlegen. Für Hattingen rechnet Breitbandbauftragter Ulrich Schilling mit dem ersten Spatenstich zwischen Herbst dieses und Frühjahr des kommenden Jahres. Bis 2022 soll der Ausbau der Telekom im EN-Kreis beendet sein.

98 Prozent der Haushalte bekommen Breitbandanschluss

An welchen Straßen ganz konkret Breitbandanschlüsse gelegt werden, kann Schilling derzeit nicht sagen. Der Ennepe-Ruhr-Kreis habe unterversorgte Adressen an den Fördergeber gemeldet. Ausgeschrieben wurden dann entsprechende Bereiche. Innerhalb derer ist die Telekom mit Vertragsunterzeichnung nun verpflichtet, 98 Prozent der Haushalte an das schnelle Internet anzuschließen. Wie sich diese 98 Prozent auf die unterversorgten Bereiche im Kreisgebiet verteilen, ist Sache des Unternehmens.

Geplante Übertragungsraten

Nach dem großflächigen Ausbau in Glasfaser, den die Telekom bis Dezember 2022 plant, werden 98 Prozent der Haushalte in den geförderten Bereichen zuverlässig eine Datenübertragungsrate von mindestens 50 MBit/s aufweisen. 80 Prozent der Haushalte können sich sogar auf eine zuverlässige Downloadrate von mindestens 100 MBit/s freuen.

Unternehmen in den Ausbaugebieten sollen künftig Raten von mindestens einem GBit/s symmetrisch zur Verfügung stehen. Symmetrisch bedeutet: Sowohl im Download als auch im Upload wird dieselbe Bandbreite garantiert.

Fest steht aber schon jetzt, dass 31 Haushalte an der Grenze zu Velbert zunächst leer ausgehen werden. Dort hatte Netcologne eine unverbindliche Ausbau-Zusage gegeben, weshalb keine Förderung beantragt werden konnte. Doch Netcologne machte einen Rückzieher. „Aber im nächsten Förderantrag sind diese Haushalte drin“, verspricht Ulrich Schilling.

Zum Teil Glasfaseranschlüsse bis ins Haus

Die Telekom wird zur Hälfte direkte Glasfaseranschlüsse bis ins Haus verlegen. Dafür werden die entsprechenden Haushalte angeschrieben, da sie ihre Genehmigung geben müssen. Die neuen Leitungen werden dann in der Regel durch Erdraketen unterirdisch verlegt. Allerdings ist in der Komplett-Glasfaser-Variante auch eine Leitung bis ins Haus nötig. Schilling betont: „Für die Haushalte, die den direkten Glasfaser-Anschluss bekommen, kostet es nicht mehr“.

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Gefördert wird der Ausbau mit Mitteln des Bundes und des Landes NRW in Höhe von insgesamt 19,4 Millionen Euro. Bereits 2017 hatte der Kreis den entsprechenden Antrag gestellt. Schilling geht davon aus, dass die aktuellen Anträge schneller beschieden werden.

Gewerbegebiete mit eigener Förderung

Nicht in diesem, aber in kommenden Ausbauten dabei sind Gewerbegebiete und Schulen. Eine Förderung für die flächendeckende Breitband-Anbindung wird jedoch nur in reinen Gewerbegebieten gewährt, nicht in Mischgebieten. „Das wird nicht einfach. Aber wir sind dran“, versichert Schilling.

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Wenn gewerbliche Nutzer dennoch keinen direkten Glasfaser-Anschluss bekämen, könne das an den Auswahlkriterien liegen. Gemeldet für eine Förderung wurden die Nutzer mit einem gewerblichen Telefonanschluss. Weil viele kleine Firmen und Selbstständige aber nur den günstigeren Privatanschluss nutzen, wären sie nicht in der Förderung erfasst, so Schilling. Diese Adressen sind dann Teil des flächendeckenden Ausbaus aller Haushalte. Damit könnte dort auch das so genannte Vectoring Anwendung finden, also die Überbrückung vom Glasfaseranschluss bis zum Haus durch Kupferkabel.