Hattingen. Bund und Land geben 19,7 Millionen Euro für den Ausbau des EN-Kreises mit Glasfaser. Schnelles Internet für Haushalte und Gewerbe in Hattingen.
Es geht voran beim Glasfaser-Ausbau in Hattingen und dem Kreisgebiet. Derzeit wird an der Feinplanung für den Anschluss von mehr als 4000 Adressen im EN-Kreis an das schnelle Internet gearbeitet – profitieren werden private Haushalte, wie auch gewerbliche Anschlüsse.
Die Co-Finanzierung für das Glasfaser-Projekt des EN-Kreises steht. 9,4 Millionen Euro bekommt der Kreis vom Land NRW, um die Breitbandversorgung zu verbessern. Mit den Mitteln vom Bund stehen 19,7 Millionen Euro bereit. Vor allem in Außengebieten soll noch in diesem Jahr mit dem Ausbau begonnen werden. In Hattingen werden zum Beispiel Haushalte in Elfringhausen davon profitieren, kündigt Ulrich Schilling, Breitbandbeauftragter des Kreises, an.
Glasfaser und Vectoring
Weil diese Vergabe noch nach alten Richtlinien lief, werden etwa 50 Prozent der Adressen direkt mit Glasfaser angebunden, die andere Hälfte über das so genannte Vectoring, bei dem von einem Glasfaserpunkt aus Kupferleitungen in die Haushalte genutzt werden. „Die bieten aber auch mindesten 50 Mbit“, erklärt Schilling.
Bei kommenden Förderanträgen sollen dann nur noch direkte Glasfaser-Leitungen bis ins Haus beauftragt werden. „Für den Datenbedarf eines normalen Haushalt reicht eine schnelle Kupferleitung noch. Glasfaser macht aber Sinn, weil langfristig der Bedarf steigen wird“, prognostiziert der Breitbandexperte.
Wo welche Technik genutzt wird, wird derzeit in der Feinplanung des ausführenden Unternehmens besprochen. Die soll voraussichtlich noch im Januar abgeschlossen sein.
Netcologne durchkreuzt Pläne
In Elfringhausen muss dennoch ein Teil der Anwohner weiter auf die schnelle Internetanbindung warten. Dort hatte Netcologne dem Kreis einen Strich durch die Rechnung gemacht. Das Unternehmen hatte angekündigt auszubauen, weshalb der Kreis keine Förderung für die betroffenen Adressen beantragen konnte. Allerdings zog Netcologne seine Ausbaupläne dann doch zurück. „Die Adressen werden aber in unserem nächsten Förderantrag mit drin sein“, betont Schilling.
Förderung für Gewerbegebiete soll kommen
Noch im Januar will er den Antrag für die Förderung des Ausbaus in Gewerbegebieten stellen. „Danach soll es laut dem Bund nur noch acht bis zwölf Wochen dauern bis zur Bewilligung“, zeigt sich Schilling noch skeptisch.
Aktuell bietet Vodafone an, das Gewerbegebiet an der Kreisstraße ans schnelle Netz anzuschließen. Bedingung: 30 Prozent der ansässigen Firmen müssen sich für einen Vertrag mit dem Unternehmen entscheiden. Zuletzt waren diese Ausbaumaßnahmen, wie im vergangenen Jahr bei der Telekom im Ludwigstal, meist nicht zustande gekommen, weil sich nicht genügend Interessenten fanden.
Schulen, Krankenhäuser und VHS sollen Breitband bekommen
Der Breitbandexperte des EN-Kreises sieht aber wachsendes Potenzial an dieser Stelle. „2022/23 könnten deutlich mehr Unternehmen in Gewerbegebieten ausbauen“, sagt er. Am Ausbau durch den Kreis ändert das nichts. Die Adressen, die durch Unternehmen angeschlossen würden, könnten aus den Plänen des Kreises einfach herausgenommen werden.
Noch im ersten Quartal soll außerdem ein Antrag für den Anschluss von Schulen, Krankenhäusern und Volkshochschulen an das Glasfasernetz gestellt werden, so Schilling.