Hattingen. Der Stadtumbau geht in die heiße Phase: Park Diepenbeck wird umgebaut und erhält einen neuen Spielplatz. An der Thingstraße gibt es Verzögerungen

Der Stadtumbau in Welper wird nun auch im Großen sichtbar. Nach zahlreichen kleineres Maßnahmen beginnt jetzt der Umbau des Parks Diepenbeck. Das andere Großprojekt – die Umgestaltung der Thingstraße – ist dagegen gerade wieder einen Schritt ferner in die Zukunft gerückt.

Sie präsentieren die Pläne für den neuen Park Diepenbeck: Martina Hoff, Solveig Holste, Egbert Giesen, Jens Hendrix, Alexander Kutsch und Regine Hannappel.
Sie präsentieren die Pläne für den neuen Park Diepenbeck: Martina Hoff, Solveig Holste, Egbert Giesen, Jens Hendrix, Alexander Kutsch und Regine Hannappel. © Funke Foto Services GmbH | Fischer

„Endlich passiert etwas“, freut sich Wolfgang Hinzmann, Stadtteilbeirat und Anwohner am Park, als die beteiligten Fachabteilungen am Montag die Pläne für die Umgestaltung präsentieren. Der erste Schritt ist auch schon zu sehen. So wurde die Treppe am neu gestalteten Jugendtreff am Samstag abgerissen. Die Vorbereitungen für den neuen Zugang laufen mit oberster Priorität, betont Solveig Holste, Fachbereichsleiterin Stadtbetriebe und Tiefbau.

Schachtische, Rutsche und Aussichtsplattform

Die Treppe soll gerade in den Park führen, ebenso wie der Zugang von der Thingstraße her. Dieser obere Bereich bildet den ersten Bauabschnitt. Bis Mitte September soll der fertiggestellt sein. Zur Thingstraße hin entsteht in diesem Zuge ein neuer, barrierefreier Platz – mit Sitzgelegenheiten und Schachtischen.

Etwas weiter den Hang hinab wird Erde für eine Aussichtsplattform aufgeschichtet, von der eine Rutsche hinab führt. Außerdem wird ein neuer Weg um die Boulebahn und die Beete des „Grünen Quartiers“ gebaut.

Vandalismus an „Urban Gardening“-Beeten

Ein neuer Weg soll den Park auch längs komplett durchquerbar machen. Er entsteht im zweiten Bauabschnitt mit dem unteren Teil, wenn das Wadi, ein Feuchtgebiet, gebaut, eine Seilbahn errichtet und der Spielplatz erneuert wird.

Die engagierten Bürger wie Wolfgang Hinzmann hoffen, dass mit der besseren Einsehbarkeit des Parks auch Probleme weniger werden. Wie das am vergangenen Wochenende, als die Beete von Vandalen völlig zerstört wurden. Der Stadtteilbeirat wünscht sich hier mehr Kontrollen durch Mitarbeiter der Stadt.

Engagement der Bürger bleibt auf wenige beschränkt

Park, Stadtteiltreff und Amtshaus

Die Umgestaltung des Welperaner Parks kostet insgesamt gut 600.000 Euro. 80 Prozent davon können durch Förderungen des Landes, Bundes und der EU finanziert werden.

Etwa zwei Millionen Euro hat die Neugestaltung des Jugendtreffs und der Kita an der Hunsebeck gekostet. Hier fehlt noch das geplante obere Stockwerk, in das der Stadtteiltreff einziehen soll. Weil die Förderzusage fehlte, konnte das nicht direkt mit gebaut werden. Das soll nun schnellstmöglich nachgeholt
werden.

Wenn der Stadtteiltreff ein neues Zuhause hat, wird es auch wieder um das ehemalige Amtshaus an der Straße im Welperfeld gehen. Das möchte die Stadt gern verkaufen. Einen Interessenten gebe es bereits.

Nach Jahren der Planung freuen sich die Anwohner aber, dass der Stadtumbau nun sichtbar wird. Denn frustrierend sei es schon, wenn immer wieder etwas aufgeschoben wird, räumt Wolfgang Hinzmann ein. Er hätte sich auch etwas mehr Beteiligung von den Welperanern gewünscht. Ein engagierter Kern bringt Ideen ein, während viele andere nur forderten, die Stadt solle mal machen.

Europaweite Ausschreibung für die Thingstraße

Geduld wird noch bei der geplanten Umgestaltung der Thingstraße nötig werden. Weil die Planungskosten inzwischen 200.000 Euro erreicht haben, wird hier eine europaweite Ausschreibung nötig werden, kündigt Baudezernent Jens Hendrix an. Das bedeutet allerdings weitere Kosten, da ein Büro mit der Erstellung der Ausschreibung beauftragt werden muss, und auch mehr Zeit, bis ein geeignetes Angebot ausgewählt werden kann. Auf eine Zeitachse will sich der Baudezernent jetzt noch nicht festlegen.