Hattingen. Die Foto-Ausstellung „Welper - früher und heute“ visualisiert Stadtteil-Geschichte. Wie die Idee dazu entstanden ist und was die Aufnahmen zeigen.
Wie hat es in Welper ausgesehen in den 1920er-Jahren, wie in den folgenden Jahrzehnten? Und wie haben sich Straßen, Plätze, Gebäude in dem Hattinger Ortsteil verändert bis heute? Die Ausstellung „Welper – früher und heute“ gibt Antwort auf diese Fragen. Und visualisiert anhand nebeneinandergestellter Früher-Heute-Fotos ein Stück Stadtteil-Geschichte.
Welper war früher ganz schön lebendig
Den Anstoß zu dieser Ausstellung gab Sylvia Zimmermann (75). Sie fühlte sich anno 2017 durch die Aussage eines Bekannten, der behauptete, in Welper könne man gut shoppen, angeregt nachzuforschen, was es an Geschäften und sonstigen Angeboten in ihrem Stadtteil früher gab; und was alles noch heute. „Welper“, wurde der gebürtigen West-Berlinerin, die hier seit 1966 lebt, nach einiger Zeit des Überlegens dabei wieder bewusst, „war früher ganz schön lebendig.“ So etwa habe es hier einst den Schultenhof gegeben, eine sehr beliebte Gaststätte, die Kneipe Mieze, drei Kinos. Und vieles andere mehr.
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Diese Lebendigkeit wieder erlebbar zu machen und Entwicklungen bis ins Heute zu zeigen: Das nun sei die Idee für die Ausstellung in Form einer Früher-Heute-Gegenüberstellung markanter Gebäude, Straßen und Plätze in Welper, erzählt die 75-Jährige. Unterstützt bei der Konzeptentwicklung zur und Verwirklichung der Ausstellung haben Sylvia Zimmermann dabei Alexander Kutsch vom Stadtumbau-Büro Welper, Mitglieder des Stadtteilbeirates um Rolf Haarmann sowie Ronja Inhoff vom Freizeitwerk Welper. Und last but not least Peter Klusmann (64), der mit seiner Kamera abgelichtet hat, was sich bis zum Jahr 2020 gegenüber den Früher-Fotos von Welper – aus Privatbesitz und dem Archiv der Gartenstadt Hüttenau – im Stadtteil alles verändert hat.
Die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte festgehalten
In mehr als 100 Motiven hat Klusmann während der Streifzüge durch Welper die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte festgehalten, dabei stets bemüht, dass seine aktuellen Farbfotos den gleichen Blickwinkel auf ein Motiv haben wie die historischen Schwarz-Weiß-Aufnahmen. Wobei ihm mitunter einige im Weg stehende Bäume einen Strich durch die Rechnung gemacht hätten, gesteht Klusmann. Und verrät, dass er für eine besondere Aufnahme von der St.-Josefskirche sogar in eine – damals indes leerstehende - Wohnung des Y-Hauses „eingedrungen ist“.
Knapp 30 Früher-Heute-Paare
werden nun im März in der Ausstellung „Welper – früher und heute“ im Gemeindeamt gezeigt. Und allesamt visualisieren Orte, „die eine ganz klar identitätsstiftende Wirkung auf die Welperaner haben“, betont Alexander Kutsch.
Die einstige Post ist heute der „Thing-Treff“
So zeigt, zum Beispiel, eine historische Aufnahme die einstige Post auf der Thingstraße, ein aktuelles Foto die heutige Nutzung des Gebäudes als Thing-Treff. Auf einem anderen Bilder-Pärchen ist links die einstige Badeanstalt mit zahlreichen Badegästen unterhalb der Koster Brücke zu sehen – und rechts daneben dieselbe Stelle heute menschenleer. Und ein weiteres Früher-heute-Duo schließlich zeigt ein Haus in der Straße Schevenkamp. Und ein Stück Mobilitätsentwicklung. Mitte des vorigen Jahrhunderts, so Peter Klusmann, stand davor nämlich ein Kohlenhändler mit zwei Pferdekutschen. Und heute? Nun: Jüngst hat Klusmann eben dieses Haus mit zwei davor geparkten Pkw fotografiert.
>>> AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG UND MEHR
Die Foto-Ausstellung „Welper – früher und heute“ wird am Sonntag, 1. März, 14 Uhr, im Gemeindeamt Welper, Im Welperfeld 23, eröffnet. Sie ist dort den ganzen März über zu folgenden Öffnungszeiten des Gemeindeamtes zu sehen: Mittwoch 15-17 Uhr, Freitag 11-13 Uhr, Sonntag 14-17 Uhr.
Gezeigt werden soll die Ausstellung später auch an anderen Orten - so im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten des Freizeitwerkes Welper am 20./21. Juni.