Hattingen. Der Verein „Artenschutz Ruhrgebiet“ und Helfer bereiten Teiche und Krötenzäune im Felderbachtal in Hattingen vor. Die Kröten wandern sehr früh.

Durch die milden Temperaturen setzt die Krötenwanderung besonders früh ein. Mit reichlich helfenden Händen konnte Naturschützer Martin Maschka im Felderbachtal durch intensive Teichpflege den heimischen Amphibien den Weg zu ihren Laichgewässern bereiten.

Die ersten Kröten in NRW

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Nachdem Michael Görler befürchtete, das Engagement im Felderbachtal für den Natur- und Artenschutz könne mit seinem Ausscheiden ein Ende finden, bewies Maschka mit seinem Verein „Artenschutz Ruhrgebiet“, dass die Sorge unbegründet war. Besonders wichtig ist Maschka, die jahrzehntelange Arbeit von Michael Görler in Ehren zu halten. Und gut ein Dutzend Helfer kamen ins Felderbachtal.

Helfer um Martin Maschka schaffen Eiablage-Möglichkeiten für Ringelnattern und Amphibien.
Helfer um Martin Maschka schaffen Eiablage-Möglichkeiten für Ringelnattern und Amphibien. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Schon die Tage zuvor habe er nahezu jeden Tag den Krötenzaun errichtet, berichtete Martin Maschka. Bereits Ende Januar seien die ersten Kröten durch die milden Temperaturen gewandert. „Wir sind damit in diesem Jahr die ersten in ganz NRW, ich habe noch einmal ganz genau nachgeschaut“, so Maschka.

Ringelnattern und Amphibien legen ihre Eier

Da die Amphibien nun aus ihrem Winterschlaf kämen, bereiteten die Helfer die Teiche vor, in denen die Kröten ihre Eier ablegen. Die Feuchtwiesen wurden entschlammt und entkrautet. Die Helfer errichteten Haufen aus Halmen und Geäst, um auch Ringelnattern die Möglichkeit zu geben, ihre Eier abzulegen. Auch die Kopfweiden schnitten sie.

Dabei war auch Ernst Driemer, der sogar aus Dortmund angereist war. Vor einiger Zeit nahm er mit seinem Sohn an einer von Maschkas Schlangen-Exkursionen teil. Die habe ihn so begeistert, dass er Mitglied wurde im Verein „Artenschutz Ruhrgebiet“. „Die Rückzugsräume der Tiere werden kleiner. So können wir ihnen kleine Refugien schaffen und dadurch ein paar Arten erhalten“, schilderte er.

Menschen profitieren vom Überleben der Kröten

Ludwig, mit vier Jahren der jüngste Helfer, ist mit Opa Siegfried Mayböck dabei.
Ludwig, mit vier Jahren der jüngste Helfer, ist mit Opa Siegfried Mayböck dabei. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Der erst vier Jahre alte Ludwig war der jüngste Helfer des Tages. „Ludwig war schon einmal hier und hat einen Krötenzaun aufgestellt“, erklärte Opa Siegfried Mayböck und sein Enkel nickt zustimmend. „Kinder für die Natur zu sensibilisieren finde ich ganz wichtig – und ich finde es ganz toll, dass Kinder wieder mehr Bewusstsein für die Umwelt haben“, lobt der Großvater.

„Den Menschen sollte bewusst sein, dass Amphibien durch den Klimawandel und einem Hautpilz stark bedroht sind“, warnt Martin Maschka. Aus diesem Grund sollten Menschen Teiche anlegen und nachts mit dem Auto auch einmal Umwege in Kauf nehmen, wenn viele Kröten unterwegs sind. Das habe auch für die Menschen Vorteile: Eine Erdkröte fresse im Jahr eine Mülltonne voll Insekten – davon auch Mücken. Auch Kaulquappen fräßen Mücken.

Weitere Informationen zu Martin Maschkas Aktionen gibt es auf www.wildnisschule-ruhr.de