Hattingen. Martin Maschka bringt Kindern die Natur nahe, veranstaltet Abenteuertouren, half bei der Kobra-Suche und will Harry Potter nach Hattingen holen.
Wer sich in Hattingen mit der Natur beschäftigt, kommt an Martin Maschka nicht vorbei. Der 35-jährige Naturführer betreibt den Naturgarten und die Wildnisschule am Zippe in Bredenscheid. Außerdem begeistert er mit dem „Zauberwald“ über die Grenzen Hattingens hinaus und bietet nun auch Krimi-Abenteuer in der Altstadt. Obendrauf berät er die Feuerwehr und Behörden zum Umgang mit exotischen Tieren – wie zum Beispiel bei der verschwundenen Kobra in Herne.
Martin Maschka wird im Jahr 2019 zu 44 Schlangeneinsätzen gerufen
Es ist nur einer von 44 Schlangeneinsätzen, zu denen Martin Maschka in diesem Jahr gerufen wird. Aber sicher ist es der spektakulärste: Im Sommer wird in einem Herner Haus eine Kobra gesichtet. In der Folge wird tagelang nach dem Tier gesucht, Bewohner müssen ihre Wohnungen verlassen. Als Fachberater hilft Maschka mit seinem Wissen.
Aber auch in Hattingen ist er immer wieder auf Schlangenjagd. Allein 18 Einsätze hat er in diesem Jahr in Holthausen. Er fängt zwei exotische Strumpfbandnattern ein, die sich in einem Kellerschacht versteckt hatten. Die meisten Schlangen sind aber keine ausgebüxten Exoten, sondern harmlose Ringelnattern, deren Schutz sich der 35-Jährige auf die Fahne geschrieben hat – mit seinem Schlangenschutzprojekt an der Pannhütter Straße.
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Seit seiner Jugend ist Martin Maschka fasziniert von der Natur. Mit 13 Jahren besuchte er den Wildnisgarten am Zippe. Und sofort begeistern ihn vor allem die Teichtiere. Das ist so geblieben. „In zehn Jahren habe ich 53.372 Amphibien aus Gulli-Schächten geholt“, erzählt er lachend. Und es werden einige mehr dazukommen, denn in diesem Jahr hat Maschka die Biotope im Felderbachtal von Michael Görler übernommen.
Martin Maschka wird schon mit 15 Jahren Chef des Wildnisgartens
Maschka übernimmt Verantwortung – schon mit 15 Jahren wird er Chef des Wildnisgartens und baut ihn neu auf. Erst allein, später mit Hilfe des Artenschutzvereins, den er gründet. Heute betreibt er dort seine Wildnisschule, in der er Naturführer ausbildet, Kindern die Natur erklärt und Veranstaltungen anbietet. Erst vor einem Jahr hat der gelernte Erzieher seine Leidenschaft für die Natur zu seinem Hauptberuf gemacht.
„Es ist ein hartes Brot“, gibt der Familienvater zu. Aber Maschka sprüht vor Ideen und hat immer neue Pläne.
Im „Zauberwald“ präsentiert er mit viel Aufwand magische Geschöpfe
Seit Jahren erfolgreich ist seine Veranstaltung „Zauberwald“ bei der er mit viel Aufwand magische Geschöpfe präsentiert. Der nächste Zauberwald steht unter dem Titel „Der Eisdrache“ am 25. Januar – und wie zuletzt werden auch diese Führungen schnell ausgebucht sein.
Überhaupt hat es ihm das Gelände um die Isenburg angetan. Sein Plan: „Ich will auf der Freilichtbühne ein Kindertheater machen“, sagt er. Noch fehlt die Genehmigung, „aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“.
„Die Jagd nach Mister X“ in der Hattinger Altstadt
Der Weg finden müssen auch die Teilnehmer seiner neuesten Idee: In der Hattinger Altstadt inszeniert Maschka „Die Jagd nach Mister X“. Gruppen lösen auf einer Schnitzeljagd einen Mordfall in den Gassen, folgen Hinweisen und verhaften am Ende den Täter – den spielt Maschka selbst. „Ich bin verkleidet und stehe auch mal als Schaufensterpuppe im Geschäft“, erzählt er. Hinweise für die Spieler gibt es per Handy, Darsteller geben Tipps, „und ich habe Geschäfte und Restaurants mit ins Boot geholt“, verrät Maschka.
Team-Building-Seminare und Kindergeburtstage
Martin Maschka bietet mit seiner Wildnisschule Naturbegegnungen für Kinder an. Er besucht Schulen und Kindergärten, aber auch Senioren. Zudem bietet er Team-Building-Seminare und Kindergeburtstage an. Eine Übersicht gibt es im Internet auf www.wildnisschule-ruhr.de.
Tickets für den „Zauberwald“ können ab dem 17. Januar per E-Mail an info@wildnisschule-ruhr.de reserviert werden. Die Teilnahme an der rund anderthalbstündigen Tour kostet 13 Euro für Kinder und 15 Euro für Erwachsene.
Sein Ziel ist es, verschiedene Events anzubieten. „Ich will die Stadt fördern“, erklärt er seinen Einsatz für seine Heimat. Anfang kommenden Jahres plant er ein Harry-Potter-Festival, „ein Live-Theater bei dem man als Figur selbst mitgeht“.
Für seine Projekte freut er sich über Unterstützung. Denn: „Es fehlen leider oft Menschen, die Lust haben, etwas zu machen und auch zu Ende zu bringen“, sagt er. Erst kürzlich spürt er das, als er einen Weihnachtsmarkt von Kindern für Kinder initiiert. Die Veranstaltung, die für drei Tage Anfang Dezember geplant war, wird am kommenden Samstag, 21. Dezember, in abgespeckter Form nachgeholt. Es hatten sich nicht genügend Menschen gefunden, die mitmachen wollten.