Hattingen. Ein neues Projekt des Jobcenters EN hilft Menschen mit Behinderung zurück ins Arbeitsleben: Kombi InkA EN. Das steckt dahinter.
Ein neues Projekt des Jobcenters EN hilft Menschen mit Behinderung zurück ins Arbeitsleben: Kombi InkA EN lautet der sperrige Titel. In Hattingen wird es gemeinsam vom Bildungsträger „HAZ Arbeit + Zukunft“ und dem Caritasverband Hagen ausgeführt. Einer der ersten Teilnehmer ist der Hattinger Stefan Fürch.
Der Hattinger Stefan Fürch hat nun wieder einen Job
Seinen erlernten Beruf als Restaurantfachmann hat der 51-Jährige aufgrund einer Erkrankung der Rückenmuskulatur nicht mehr ausüben können, auch nach seiner Umschulung zum Kaufmann für Büromanagement fand er keine Anstellung. Nun aber hat Stefan Fürch wieder einen Job – bei einem Meinungsforschungsinstitut in Bochum, vier Stunden am Tag in Teilzeit. Von „Kombi InkA EN“ erzählte ihm seine Jobberaterin.
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Im Gegensatz zu solchen Integrationscoaches in Jobcentern können Melanie Schlicher (HAZ) und Angela Brettschneider (Caritas) die Teilnehmer bei diesem Projekt ganz individuell und intensiv begleiten. Sie führen es in Hattingen durch, suchen gemeinsam mit den Teilnehmern nach passenden Jobs. Darüber hinaus geben sie auch Hilfestellung für das Leben mit einer Behinderung.
Denn, so die Fachkoordinatorin für Inklusion, Reha und Schwerbehinderte des Jobcenters EN, Sabine Schoen: „Die meisten Behinderungen erwerben Menschen im Laufe ihres Lebens. Und dieser Anteil nimmt immer weiter zu.“
Teilnehmer an „Kombi InkA EN“ haben verschiedenste Handicaps
Die Teilnehmer an „Kombi InkA EN“ haben verschiedenste Handicaps – von psychischen Erkrankungen bis zu körperlichen Einschränkungen. Mit ihnen werden deshalb auch Arbeitsrecht und Kündigungsschutz besprochen. Ein Rechtsanwalt erläutert die Grundsicherung von Arbeitssuchenden, die Aufgaben der gesetzlichen Krankenkassen, Vorschriften zur Rehabilitation und Teilhabe von Menschen mit Behinderung.
Es geht auc darum, bei Arbeitgebern Ängste abzubauen
Wie schwer es ist, mit einer anerkannten Behinderung eine Anstellung zu finden, hat auch Stefan Fürch erlebt. Und auch Sabine Schade vom Jobcenter kennt die Vorurteile: „Den wird man ja nicht mehr los, ist einer der ersten Sätze, den man von Arbeitgebern hört.“ Sie will Ängste abbauen.
„Betriebe, die Menschen mit Behinderung beschäftigen, sparen zum Beispiel eine Zwangsabgabe“, klärt sie auf. Auch welche Fördertöpfe genutzt werden können, um einen Arbeitsplatz individuell auf die Bedürfnisse der Behinderung auszurichten, weiß Schade, berät ebenfalls zu einer bis zu drei Monate dauernden Probebeschäftigung. In dem Fall können Eingliederungszuschüsse greifen, die hundert Prozent des Arbeitgeberbruttos ausmachen.
„Frau Schade begleitet den Prozess, damit die Teilnehmer nachhaltig auf der neuen Arbeitsstelle verbleiben. Der Arbeitgeber kann sich darauf verlassen, dass wir Hilfen geben“, fasst Schoen die Aufgaben der Kollegin zusammen.
Kontakt zu den Projektteilnehmern bricht mit der Jobaufnahme nicht ab
Aber auch auf Arbeitnehmerseite bricht der Kontakt nicht ab, sobald der Teilnehmer eine Stelle angetreten hat. Bei diesen erkundigen sich Brettschneider und Schlicher in der so genannten Nachbetreuungszeit, wie es läuft. Und welche Perspektiven bestehen. Auch bei Stefan Fürch. Fünf Monate nach Beginn seines neuen Jobs denkt der übrigens darüber nach, demnächst seine Stunden aufzustocken.
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Wer Interesse an der Projektteilnahme hat, erhält den Zugang über seinen Integrationscoach des Jobcenters EN.
Im EN-Kreis gibt es drei Projektstandorte – neben Hattingen auch Schwelm und Witten.
Die Projektmitarbeiterinnen suchen außerdem Hattinger Betriebe, die bereit sind, im Rahmen einer Betriebsbesichtigung den Projektteilnehmern die Arbeitsmöglichkeiten vor Ort zu zeigen.
Betriebe und potenzielle Projektteilnehmer wenden sich an Sabine Schade, 02336-444 81 54, . Oder sie kontaktieren Melanie Schlicher vom HAZ, 02324-591 179, bzw. Angela Brettschneider, 02324-591 166,