Hattingen. Veraltete Fahrpläne, kaputte Schaukästen und fehlende Beschilderungen – am Busbahnhof in Hattingen ist vieles mangelhaft. Wer ist zuständig?
Wer weiß eigentlich, dass der Busbahnhof nahezu denselben Haltestelle-Namen trägt wie der S-Bahn- und Straßenbahn-Halt auf der gegenüberliegenden Straßenseite? Nämlich „Hattingen Mitte“, bei den letzteren beiden zusätzlich ergänzt um ein „S“. Eine entsprechende Beschilderung des ZOB sucht man indes vergeblich. WAZ-Leser Martin Velling bemängelt dies.
Keine Schilder mit dem Haltestellennamen „Hattingen Mitte“
So schreibt er an die Redaktion: „Jede noch so kleine Haltestelle im Wald trägt groß sichtbar ihren Namen, nur am ZOB gibt es keinerlei Schild mit dem Haltestellennamen „Hattingen Mitte“. Der Name taucht allenfalls winzig klein in den Haltestellen-Laufleisten der einzelnen Fahrpläne auf.“
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Bei einer Umfrage unter Fahrgästen am Busbahnhof „Hattingen Mitte“ zeigte sich denn auch, dass die wenigstens seinen richtigen Namen kennen. „Das ist doch hier der Busbahnhof am Reschop“, meint etwa Janina Renzmann. Doch statt des ZOB heißt ein anderer Bushaltestopp „Hattingen Reschop“. Dieser ist jedoch viel kleiner als der Busbahnhof und über einen anderen Ausgang des Einkaufszentrums erreichbar.
Glas der Schaukästen am Bahnsteig 5 ist zerstört
Verwirrend sei das alles – findet auch Marvin Koch. Er ist in Hattingen aufgewachsen und kennt sich hier gut aus. Eine eigene Beschilderung des ZOB fände trotzdem seinen „Zuspruch. Für Leute, die nicht von hier sind und auf der Durchreise, wäre solch ein Schild ein großer Vorteil“.
Martin Velling sind derweil noch weitere Dinge aufgefallen, die ihn am Busbahnhof stören. Am Bahnsteig 5 etwa ist das Glas der Schaukästen zerstört, so dass dort keine Fahrpläne aushängen. Nach dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember vergangenen Jahres hätten eigentlich nicht bloß die Digitalanzeigen angepasst, sondern auch die analogen Fahrpläne ausgetauscht werden müssen.
Museumsreife Fahrpläne aus dem Jahr 2015
Dies geschah am ZOB aber erst, nachdem Velling am 10. Januar darauf aufmerksam machte. Drei Tage später waren fast alle Fahrpläne aktualisiert. Bis auf den der S-Bahn. Hier prangte ein beinahe museumsreifes Stück aus dem Jahr 2015.
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Zwar fährt die S-Bahn nicht am ZOB ab, aber der eine oder andere Fahrgast nutzt den Knotenpunkt zum Umsteigen vom Bus in die S-Bahn und wäre mit den Fehl-Informationen ganz schön aufgeschmissen. Leider sei der Austausch versehentlich versäumt worden, so ein DB-Sprecher. „Hierfür bitten wir um Entschuldigung.“
Mittlerweile sind alle Fahrpläne aktualisiert. Christoph Kollmann, Pressesprecher von der Bogestra, erklärt: „Das ist, so wurde mir berichtet, nicht zentral durch die Bogestra passiert, sondern durch die jeweiligen Unternehmen.“
Bogestra, VER, Essener Stadtbahn und WSW fahren Busbahnhof an
Hier liegt vielleicht auch das Problem: Der Hattinger Busbahnhof wird von vielen Verkehrsbetrieben angefahren. Neben Bogestra, VER, der Essener Stadtbahn und der WSW nutzen auch der Bürgerbus und die Einsatzwagen der Schulbusse die Haltestelle. Laut der Stadt sind die Verkehrsunternehmen selbst für die Fahrpläne und Fahrgast-Informationen zuständig. Die kaputten Vitrinen fallen dagegen in den Zuständigkeitsbereich der Stadt. Gemeinsam mit der Verkehrsgesellschaft wolle man für Abhilfe sorgen.
Eine große Beschilderung des ZOB hält die Stadt indes für nicht erforderlich. „Die Haltestelle wird unter anderem in den ankommenden Bussen angezeigt und durchgesagt. Wir werden die Anregung aber im Auge behalten“, erklärt Stadtsprecherin Susanne Wegemann.