Hattingen. Die Zahl der Wohnungslosen in Hattingen steigt leicht an. Das 2018 beschlossene Konzept zur Unterbringung Obdachloser greift bisher noch nicht.

Die Zahl der Obdachlosen in Hattingen steigt weiterhin leicht an. Zunehmend sind auch Frauen betroffen, teilt die Stadt mit. Das Ende 2018 beschlossene neue Konzept für die Unterbringung Wohnungsloser ist unterdessen noch nicht umgesetzt.

Resozialisierbare und nicht resozialisierbare Obdachlose unterscheiden

Das neue Konzept sieht vor, resozialisierbare und nicht resozialisierbare Obdachlose zu unterscheiden und und sie in getrennten Häusern wohnen zu lassen. Die Menschen, bei denen die Stadt eine gute Chance sieht, dass sie sich wieder in die Gesellschaft integrieren, sollen in Trainingswohnungen mit Hilfe von Sozialarbeitern wieder Fuß fassen. Die als nicht resozialisierbar eingestuften Personen sollen einen Nachtschlafplatz bekommen. Tagsüber dürfen sie sich dort allerdings nicht aufhalten. Täglich wird die Unterkunft auf Waffen und Drogen untersucht.

Das Gebäude an der Werksstraße 40 wird umgebaut. Dort entstehen weitere Nachtschlafplätze für Obdachlose.
Das Gebäude an der Werksstraße 40 wird umgebaut. Dort entstehen weitere Nachtschlafplätze für Obdachlose. © Funke Foto Services GmbH | Fischer

„Die Baumaßnahmen, die für die Neukonzeption erforderlich sind, sind noch nicht abgeschlossen“, teilt Stadtsprecherin Susanne Wegemann mit. Ins Spiel kommt bei diesen Plänen mangels Alternativen wieder das Gebäude an der Werksstraße 40 als Nachtschlafplatz. Maximal fünf Jahre soll das Gebäude weiter dafür genutzt werden. Diese Unterkunft soll im Frühjahr fertiggestellt werden. Überlegungen zu Alternativen sind noch nicht abgeschlossen.

Plätze an der Werksstraße und Bochumer Straße

Nach dem Umbau stehen an der Werksstraße 20 Plätze zur Verfügung – sechs mehr als derzeit noch. Weitere Plätze gibt es vorübergehend an der Bochumer Straße. Auch dort soll umgebaut werden: „Für die Unterkunft an der Bochumer Straße 123 laufen die Planungen. Die Baumaßnahmen für dieses Projekt sollen in diesem Jahr abgeschlossen werden“, erklärt Wegemann. Für Frauen stehen zwei Wohnungen mit je drei Plätzen zur Verfügung.

Derzeit nutzen 19 Obdachlose die Unterkünften der Stadt Hattingen als Zuflucht – hauptsächlich Männer aller Altersklassen, aber aktuell auch drei Frauen. Damit verzeichnet Hattingen in der Tendenz einen leichten Anstieg der Wohnungslosen. Im vergangenen Jahr waren zwischen 13 und maximal 21 Personen gleichzeitig untergebracht. Besonders deutlich ist der Anstieg im Vergleich zu 2015 mit durchschnittlich zwei Obdachlosen in der städtischen Unterkunft. In den Folgejahren waren es durchschnittlich 20 Personen.