Hattingen. Warum in Hattingen mancher Anwärter zum Natur- und Wildnistrainer durch die Prüfung fällt, weiß Martin Maschka von der Natur- und Wildnisschule.

Neue Natur- und Wildnistrainer hat die Natur- und Wildnisschule Ruhrgebiet ausgebildet. Dabei ist der ein oder andere Anwärter durchgefallen. Denn die Prüfung ist nicht so einfach.

„Das ist keine Null-Acht-Fünfzehn-Anforderung. Man macht nicht nur einfach mit und ist dann fertig. Manche Teilnehmer unterschätzen die Prüfung“, sagt Natur- und Wildnisführer Martin Maschka, der einer der Prüfenden ist.

Prüfung zum Natur- und Wildnistrainer in Hattingen ist anspruchsvoll

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Zudem sind noch zwei Vertreter der Walderlebnisschule Bochum dabei und ein Kinder- und Jugendcoach. „Damit prüft aus allen Bereichen jemand, vom Jäger bis zum Förster“, sagt Martin Maschka. Auch die Kinder der Exkursion, die ein Prüfling leiten muss, dürfen eine Wertung abgeben.

Maschka berichtet, woran Prüflinge in diesem Durchgang beispielsweise gescheitert sind: „Eine Teilnehmerin hat einen Sitzkreis an einem Gefahrenpunkt gebildet. Über der Gruppe hing ein Ast herab, der leicht hätte abbrechen können.“ Ein anderer Teilnehmer hatte seine Exkursion nicht kindgerecht gestaltet.

Fortbildung an der Natur- und Wildnisschule Ruhrgebiet läuft im vierten Jahr

Im vierten Jahr bietet seine Natur- und Wildnisschule Ruhrgebiet diese Fortbildung an. Sie läuft jeweils über ein Jahr, maximal 20 Interessierte können teilnehmen. In dem Jahr haben sich die Anwärter immer wieder bei Exkursionen ansehen können, wie so eine Führung aufgebaut ist und gestaltet wird. Sie kamen aus dem ganzen Ruhrgebiet, auch zwei Hattinger waren dabei – wovon einer nicht bestand. Außerdem machten zwei Sprockhöveler mit.

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Die Natur- und Wildnisschule Ruhr legt bei der Ausbildung den Schwerpunkt auf Tiere und Pflanzen. „Es gibt in Deutschland etwa 25 Wildnisschulen. Bei der Ausbildung zu Natur- und Wildnistrainern gibt es unterschiedliche Schwerpunkte wie Feuer oder Indianerleben oder auch Steinzeit und Wildnis“, erklärt Maschka. Wer zu ihm kommt, kennt am Ende gewiss alle Tiere in den heimischen Gewässern. Und ebenso die Pflanzen.

Ausbildung wird sich ab 2020 verändern

Ab dem kommenden Jahr wird Martin Maschka die Ausbildung in veränderter Form anbieten. Trafen sich die Anwärter bislang mehrfach übers Jahr verteilt, um sich fortzubilden, so soll ab 2020 eine komplette Woche gelernt werden – plus diverser Hospitationen bei Exkursionen übers Jahr verteilt. Start ist am 1. März, beim ersten Treffen soll abgesprochen werden, wann die Woche stattfindet. Im Herbst wird dann die Prüfung sein. „Die einzelnen Wochenend-Termine waren einfach mit den Teilnehmern immer sehr schwer zu finden“, erklärt Maschka den Grund für die Veränderung im Ablauf.

Die Fortbildung belegen einerseits Menschen, die planen, sich mit Exkursionen selbstständig zu machen. Manche bilden sich weiter für Angebote in Kindertagesstätten und Schule. „Aber inzwischen bieten auch viele Biostationen eine Stelle für einen pädagogischen Mitarbeiter an“, weiß Maschka. Spielplätze würden teils als Wildnisspielplätze mit einer Wildnishecke, einem Kletterbaum oder mit Hügeln geplant statt mit klassischen Spielgeräten. Und Mitarbeiter aus Museen würden teilnehmen.