Hattingen. Heinz-Dieter Wallace bietet einen Kalender an, der seine Gemälde von Ansichten der Altstadt in Hattingen zeigt. Wie er auf die Malidee kam.

„Hansestadt Hattingen - Altstadtmotive“ hat Heinz-Dieter Wallace den Kalender 2020 mit den von ihm gemalten Stadtansichten genannt.

Mit Tusche, Filzstift und vor allem Aquarellfarben hat Wallace bekannte Ansichten, aber auch nicht so häufig abgebildete Häuser wie die Emschestraße 12 und Emschestraße 5 kunstvoll auf Papier gebannt. Unter jedem Bild steht, was es zeigt, oft inklusive einer kurzen Erklärung. Denn Wallace ist es wichtig, Menschen für die Altstadt zu begeistern.


Heinz-Dieter Wallace ist gebürtiger Hattinger – aber mit einem schottischen Vorfahren, wie er betont. „Er ist wohl 1870 hierher gekommen, wahrscheinlich zur Henrichshütte auf dem Rückweg von der Tschechei, in die die Schotten ein Röhrenwalzwerk geliefert hatten“, mutmaßt der 84-Jährige, der an der Waldstraße zur Schule gegangen ist und als Industriekaufmann gearbeitet hat.

Die Leidenschaft fürs Malen hat Wallace, der Gründungsmitglied des „KünstlerBunt MultiColor“ ist, er von seinem Vater geerbt. „Er malte rein zu seinem Vergnügen.“ Mit zehn Jahren hat Heinz-Dieter Wallace ab und an zum Pinsel gegriffen, dann aber war er so in Schule und Beruf eingebunden, dass er nicht viel zum Malen kam. „Ich war einige Jahre beruflich in Düsseldorf, dann fast drei Jahre in Kanada.“ Dort lernte er dann über Bücher und Flyer die Werke des „einen oder anderen Malers kennen. Besonders fasziniert hat mich John Page. Er aquarellierte.“


Private Schicksalsschläge brachten Wallace zurück nach Hattingen. Er malte ab und an. Vor allem Blumen. „Meistens für Verwandte, die das sahen und auch ein Bild wollten.“ Einen Malkursus oder eine Kunstschule hat Wallace nie besucht. „Ich bin Autodidakt.“

Wachszinshäuser neben der St.-Georgskirche.
Wachszinshäuser neben der St.-Georgskirche. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer


1996 war es dann, als er vom Malwettbewerb Elfringhausen in der Zeitung las. Der sprach ihn an. Und er malte. „Da habe ich den ersten Preis gewonnen. Zehn Bilder von mir – fünf aus Ober- und fünf aus Unterelfringhausen – sind reproduziert worden“, erinnert er sich. Beim Wettbewerb zur 600-Jahr-Feier Hattingens holte er den dritten Preis.

Die Motive für seinen Kalender 2020 – es ist sein vierter – hat er zunächst fotografiert, dann daheim gemalt. „Allerdings bin ich zum Beispiel immer wieder hingegangen und habe mir die Sachen angesehen, die auf den Fotos nicht so gut zu sehen sind.“ Detailtreue ist ihm wichtig. „Mancher hat mir schon gesagt, dass ich mal lockerer malen soll. Das kann ich. Will ich aber nicht, wenn es um die historischen Häuser geht, die ich Menschen näher bringen möchte.“

Dennoch behält er sich künstlerische Freiheit vor – fügt Pflanzen hinzu, damit die Bilder freundlicher aussehen, oder lässt einen störenden Zaun weg, um den Blick freizugeben auf das Haus dahinter. „Bei dem Bild mit dem Brunnenhof habe ich alles ein wenig aufgefächert, damit man es erkennen kann, ein besseres Bild hat.“

Auf dem Martini-Markt hat Wallace seine Kalender bereits angeboten. Derzeit muss eine neue Auflage gedruckt werden. Aber er verspricht: „Die werden bis Weihnachten fertig.“ Ein Kalender kostet zehn Euro und ist erhältlich bei Wallace, 0160 959 017 47.