Hattingen. . „KünstlerBunt MultiColor“ stellt im Gebläsehaus des Industriemuseums aus. Bilder, Skulpturen und Tonobjekte vermitteln Eindruck vom Kunstschaffen
- Von der Decke baumeln neun Meter lange, individuell gestaltete Fahnen
- Künstler und Werke gehen kreativ mit Ausstellungsraum um und passen sich an
- Eröffnung der Ausstellung am Freitag mit Einführung und Tanzperformance
„Ungemein gespannt“ ist „KünstlerBunt MultiColor“ auf die Ausstellung zum 20. Geburtstag im Gebläsehaus, wie die Künstlergruppe auf ihrer Internetseite mitteilt. Man merkt es Mitgliedern und Gästen auch an beim Aufbau an der Werksstraße. Dieser ist spannend. Nicht zu vergleichen mit dem Hängen und Stellen von Bildern in einem Museumsraum mit weißen Wänden, in dem die einzelnen Werke vielleicht nur darum buhlen, den besten Platz zu ergattern.
An dem Ort, an dem für die Künstlerinnen und Künstler alles begann vor 20 Jahren und der ihnen das liebste Ausstellungsgelände ist, tun sie sich zusammen zum bunten Gemeinschaftswerk, das passend zu den zwei Jahrzehnten des Bestehens mit „20 Jahre“ überschrieben ist. Bilder, Skulpturen und Tonobjekte vermitteln Besuchern einen Eindruck vom Kunstschaffen der Gruppe um Christiane Nicolai und der einzelnen Beteiligten.
Gruppe ist bunt und einfallsreich
Zu den Gründungsmitgliedern gehörten damals auch Manja Dessel, Erika C. Koch, Ursula Lindner, HannaLu Schmidhuber sowie Elke und Heinz-Dieter Wallace. Im Lauf der Jahre sprangen einige aus beruflichen Gründen ab, neue Mitstreiter kamen hinzu. Auch Gastaussteller sind vertreten mit ihren Werken.
Ursprünglich sollte die 20 die Zahl sein, die sich durchzieht. 20 Jahre, 20 Künstler, 20 Werke. Das ließ sich nicht umsetzen, wie Christiane Nicolai und Künstlerinnen erzählen. Die Halle ist zwar groß, doch 400 Bilder und Skulpturen lassen sich nicht unterbringen, zumal keine Bilder an die Wand gehängt werden können. Die Gruppe ist nicht nur bunt, sondern auch einfallsreich. Sie teilt sich die 40 Ständer zur Aufhängung von Bildern, die das Industriemuseum gestellt hat. Einige bringen Stellagen mit, andere lehnen Werke an die Wand. Diskutieren miteinander und beraten sich gegenseitig, etwa ob eine blaue Bilderreihe unterbrochen werden soll, dass man Kabelbinder zum Aufhängen benutzen kann und wo was am besten wirkt.
Meterlange Fahnen gestaltet
Meterlange Tapetenbahnen bedecken den Boden. Damit sollen nicht etwa die Wände tapeziert werden. Auf jedem der 9,10 Meter hat sich ein Künstler verewigt und eine individuelle Fahne gestaltet, die später von der 12,50 Meter hohen Decke baumeln wird. Erst einmal werden alle wieder eingerollt. Ein Fachmann muss ran, ein Kran her zum Aufhängen. Deshalb darf am Dienstag keiner mehr unter dem Absperrband durchwuseln.
Am Freitag, zur Tanzperformance von Monika Wolfrum, wird sicher alles fertig sein. Schade eigentlich. Denn auch den Aufbau zu verfolgen, war wirklich spannend. Sicher hätten auch Besucher, ähnlich wie bei Baustellenführungen, ihren Spaß gehabt.