Hattingen. Die St.-Elisabeth-Klinik in Hattingen trennt sich von ihren Erweiterungsplänen. 70 zusätzliche Betten sollten es sein. Nun werden es weniger.

Das St.-Elisabeth-Krankenhaus in Niederwenigern verabschiedet sich von seinen Erweiterungsplänen. Die Entscheidung ist eine Folge des kreisweiten Tauziehens um die Versorgung von Psychiatrie-Patienten in Ennepe-Ruhr.

Nachdem Witten den Zuschlag für eine Psychiatrische Klinik nicht bekommen hat, übernimmt das Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke die Versorgung des Ennepe-Ruhr-Kreises mit 55 zusätzlichen Betten. Im St.-Elisabeth-Krankenhaus in Niederwenigern wird das Angebot um zehn vollstationäre und zwölf teilstationäre Betten auf dann insgesamt 150 Plätze erweitert.

„Ein Neubau ist derzeit nicht erforderlich“

„Die zusätzlichen Betten und Plätze, die für das Haus nun ausgewiesen wurden, stärken den Standort für eine umfassende Versorgung der Menschen in Hattingen und im EN-Kreis“, erklärt die Klinik dazu auf Anfrage der WAZ. „Die Psychiatrische Institutsambulanz ist in neu ausgebauten Räumlichkeiten in Betrieb. Zur Umsetzung dieses Konzeptes ist ein Neubau derzeit nicht erforderlich“, so Sprecherin Tanja Liebelt weiter.

Im Sommer 2018 hatte die St.-Elisabeth-Klinik ihre Erweiterungspläne vorgelegt. Die Katholischen Kliniken Ruhrhalbinsel mit Sitz in Essen wollten ihr Tochterhaus an der Essener Straße in Niederwenigern von 216 auf 286 Betten aufstocken. Nur so sei der Betrieb langfristig sicherzustellen, hieß es damals.

Viergeschossiger Anbau im vorderen Bereich

Zentraler Bestandteil der Erweiterung sollte ein viergeschossiger Anbau im vorderen Bereich zur Essener Straße hin sein. Die Eingangsebene des neuen Traktes sollte Therapieräume aufnehmen. Für die Stockwerke eins, zwei und drei waren Zimmer für die Unterbringung von Pflegepatienten geplant.

Für den Neubau hätten die meisten Parkplätze an der Essener Straße aufgegeben werden müssen. Ersatz sollte im hinteren Bereich des Klinikgeländes geschaffen werden – direkt neben dem ebenfalls geplanten Neubau einer eingeschossigen Bewegungshalle.

SPD und CDU forderten ein Parkhaus

Das hatte die Politik auf den Plan gerufen. SPD und CDU forderten eine Überarbeitung der Pläne sowie eine Tiefgarage oder ein Parkhaus. Das hat sich nun erledigt.

Die Psychiatrie in Niederwenigern deckt die gesamte Palette psychischer Erkrankungen ab. Zusätzliche Schwerpunkte unter der Leitung des neuen Chefarztes Dr. Bernhard Kis sind die Behandlung der Aufmerksamkeitsstörung (ADHS) im Erwachsenenalter sowie die Adoleszenten- und Transitionspsychiatrie, die sich mit den psychischen Herausforderungen etwa beim Übergang vom Jugend- zum Erwachsenenalter beschäftigt.

Psychotherapie arbeitet eng mit der Geriatrie zusammen

Die Psychotherapie-Schwerpunktstation im Haus C hat sich auf die Behandlung von Menschen mit Störungen spezialisiert, die zur Behandlung vorwiegend einer Psychotherapie bedürfen. In enger Zusammenarbeit mit der geriatrischen Abteilung am Standort können auch gerontopsychiatrische Patienten versorgt werden.