Hattingen. Das St.-Elisabeth-Krankenhaus in Niederwenigern muss seine Ausbaupläne nachbessern. Durch Anbauten soll die Bettenzahl von 216 auf 286 steigen.

Das St.-Elisabeth-Krankenhaus an der Essener Straße wird ausgebaut. Einstimmig hat der Rat der Stadt jetzt die Erweiterungspläne der Katholischen Kliniken Ruhrhalbinsel mit Sitz in Essen für ihr Tochterhaus in Niederwenigern gebilligt. Das Thema wurde ohne Diskussion durchgewunken, weil sich die Ratsfraktionen darauf geeinigt haben, über Details erst in der nächsten parlamentarischen Sitzungsrunde zu reden. Gesprächsbedarf gibt es reichlich.

Grundsätzlich ist keine politische Partei gegen den Ausbau der Klinik mitten im Stadtteil. Damit folgt man der Begründung des Klinik-Verbundes, man benötige die Erweiterung von 216 auf 286 Betten dringend, um den Betrieb des Krankenhauses am Standort Hattingen langfristig sicherzustellen.

Tiefgarage oder Parkhaus

Im Detail haben die Fraktionen allerdings kritische Fragen – zum Beispiel nach Anzahl und Lage der Parkplätze nach dem Umbau. Rund die Hälfte der knapp 50 Stellplätze im vorderen Bereich des Krankenhauses zur Essener Straße hin sollen dem zentralen Bestandteil der Vergrößerung weichen, einem viergeschossigen Anbau direkt an der Straße. Ersatz soll im hinteren Bereich des Klinikgeländes geschaffen werden.

„Das ist zu weit weg und verschlimmert die Situation dort hinten auch noch einmal“, meint Theo Haske. Der Ortsbürgermeister und Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes vermisst überdies konkrete Aussagen der Klinik über die Anzahl der künftigen Parkplätze. Die CDU hatte die Sitzung ihrer Ratsfraktion am 8. Oktober eigens in das St.-Elisabeth-Krankenhaus verlegt, um vor Ort Auskunft zu bekommen. „Leider hat sich die Geschäftsführung zu dem Thema nicht geäußert“, bedauert Haske. „Darüber bin ich schon sehr enttäuscht.“

Essener Straße ist von Gewerbe geprägt

Die CDU habe daraufhin klare Ansagen gemacht, dass bei den Parkplätzen nachgebessert werden müsse, so Haske weiter. „Vielleicht geht es nicht ohne eine Tiefgarage oder ein kleines Parkhaus. So jedenfalls kann es nicht bleiben.“ Auch die Lage des viergeschossigen Erweiterungstraktes direkt am Bürgersteig zur Essener Straße stößt den Christdemokraten sauer auf. „Das wird schon sehr wuchtig wirken“, meint Theo Haske.

Die SPD ist in diesem Punkt gnädiger. „Die Essener Straße ist stark von Gewerbe geprägt, sie wird ein solches Gebäude aushalten“, sagt Melanie Witte-Lonsing. Beim Thema Parkplätze ist die Vorsitzende des Stadtentwicklungsausschusses allerdings ganz nahe bei Theo Haske. „Da wird der Investor seine Pläne überarbeiten müssen, zumal er eine genaue Zahl der künftigen Stellplätze noch gar nicht genannt hat.“ Auch die Sozialdemokratin kritisiert, dass die meisten Parkplätze in den hinteren Bereich verlegt werden sollen, und regt eine Parkgarage an. Grundsätzlich trage die SPD die Erweiterungspläne allerdings mit, so Witte-Lonsing.