Hattingen. Lore Goes präsentiert ihr 37. Komponistenporträt. In Sprockhövel, Volmarstein und Hattingen geht es um Johannes Brahms und Heinrich Schütz.

Lore Goes begeistert. Immer und und immer wieder. Sie begeistert die Zuhörer ihrer Komponistenporträts, und sie begeistert ihre Musiker, die ihre Ideen dann zu Gehör bringen. In ihrem jetzt 37. Komponistenporträt beschäftigt sich die 87 Jahre alte Holthauserin mit Johannes Brahms und Heinrich Schütz – „in einer Gegenüberstellung ihrer Vertonung von Bibeltexten“.

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Das Hattinger Vokalensemble, das Lore Goes in den vergangenen knapp 20 Jahren zusammengestellt hat, wird von Konzert zu Konzert immer ein bisschen größer. Angefangen hat es mit dem Singkreis im Goes’schen Haus, doch „nach jedem Porträt kommen Musiker hinzu“, erzählt sie. Meist würden sie begeisterte Besucher ansprechen und fragen, ob sie auch mal mitmachen dürfen. Mehr als 50 Mitglieder sind so inzwischen zusammengekommen.

Fingerspitzengefühl bei der Zusammenstellung der einzelnen Programme

Und die haben mit „Ein deutsches Requiem“ von Johannes Brahms sowie „Wie lieblich sind deine Wohnungen“ von Heinrich Schütz eine anspruchsvolle Aufgabe. „Schütz war 2001 mein erstes Porträt“, erinnert sich Lore Goes. Das Requiem hat sie mit ihren Mitstreitern vor drei Jahren zum ersten Mal gespielt. „Diesmal geht es aber nicht um ein Einzelporträt, sondern um die Texte aus der Bibel, mit denen diese beiden Komponisten arbeiten.“

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Sie findet immer einen Ansatz, beweist Fingerspitzengefühl bei der Zusammenstellung der Programme. Diesmal wieder mit Schütz, ihrem Lieblingskomponisten. „Eigentlich war er der Lieblingskomponist meines Mannes, der mich dann mit seiner Liebe zu Schütz angesteckt hat.“

Lore Goes wird das Konzert fachkundig mit Erklärungen anreichern

Das 37. Komponistenporträt wird in Sprockhövel, Volmarstein und Hattingen aufgeführt.
Das 37. Komponistenporträt wird in Sprockhövel, Volmarstein und Hattingen aufgeführt. © WAZ | Sarah Meyer

Als Solisten sind in Sprockhövel, Volmarstein und der St.-Georgs-Kirche Catharina Jansen (Sopran) und Stefan Kohnke (Bariton) dabei. Ruth Braun-Sauerwein und Dietmar Steegborn sind die vier Hände am Klavier, Erika und Ernst Holzbach spielen Violine. Lore Goes selbst wird das Konzert fachkundig mit Erklärungen anreichern. „Es ist ein großes Geschenk, dass ich das machen darf und dass uns so viele zuhören“, sagt sie. „Denn ich bin ja nur eine kleine C-Musikerin.“ Auf dem Papier stimmt das – in der Praxis mag das kaum ein Zuhörer glauben.

Termine und Karten fürs 37. Komponistenporträt

Das 37. Komponistenporträt von Lore Goes und ihrem Hattinger Vokalensemble wird dreimal aufgeführt: am Sonntag, 10. November, 17 Uhr, in der Zwiebelturmkirche in Niedersprockhövel; am Sonntag, 17. November, 17 Uhr, in der Martinskirche in Volmar­stein; sowie am Samstag, 23. November, 17 Uhr, in der St.-Georgs-Kirche in Hattingen.

Karten (zehn Euro, ermäßigt sieben Euro) gibt es im Vorverkauf bei der Volkshochschule (Marktplatz 4), der Musikinstrumententruhe (Emschestraße 44), im evangelischen Gemeindebüro in Niedersprockhövel (Perthes-Ring 18) und im Buchladen (Hauptstraße 34) in Niedersprockhövel.

Lore Goes ist umtriebig. Auf ihrem Klavier liegt ein Beethoven-Buch, klar, denn 2020 ist Beethoven-Jahr. Aber Beethoven und Chormusik? „Ja, davon hat er nicht so viel gemacht“, sagt sie. „Doch dieses Buch hat mich jetzt dermaßen fasziniert, dass es das nächste Porträt wird.“ Jan Schumacher habe „alle Ohrwürmer“ mit Texten versehen. „Für Elise“ beispielsweise mit einem „Hallelujah“ oder die Mondscheinsonate mit einem „Kyrie“. Und wenn sie davon erzählt, besteht kein Zweifel, dass sie sich wieder verliebt hat. „Das wird mein letztes Porträt“, betont sie. Wirklich, schließlich steht doch die 40. Ausgabe kurz bevor? Ein Antwort gibt es nicht darauf – nur ein charmantes Lächeln...