Hattingen. Der Obst- und Gemüsehändler fehlt auf dem Markt in Hattingen. Bürger fürchten um die Zukunft der Markthändler angesichts billiger Discounter.
Auf dem Wochenmarkt in Welper fehlt den Besuchern etwas – der Obst- und Gemüsestand von „Früchte Brandenstein“ ist nicht mehr auf dem Markt vertreten. Viele langjährige Kunden vermissen das Traditionsunternehmen und prophezeien auch für andere kleinere Händler keine rosige Zukunft. Zu groß sei die Konkurrenz durch Supermarktketten und Discounter.
Markt in Welper ist kleiner geworden
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„Die großen Konzerne machen die kleinen Unternehmen auf Dauer kaputt“, vermutet Ursula Wähnert. Die 76-Jährige ist in Welper geboren und besucht den Markt schon seit Jahrzehnten. „Dass Brandenstein dicht machen musste tut mir leid“, sagt sie. Auf dem Markt trifft sie immer Freundinnen und Bekannte. So auch Gisela Paulsdorf (80). Sie ist ebenfalls gebürtige Hattingerin und erzählt von den Veränderungen, die der Markt im Laufe der Zeit erfahren hat. „Alles ist kleiner geworden. Früher gab es hier viel mehr Stände“, blickt Gisela Paulsdorf zurück.
Auch Simone Teschke (52) bedauert, dass der Markt sich verkleinert hat. „Dass es jetzt auch Brandenstein nicht mehr gibt, finde ich sehr schade“, sagt sie. Zusammen mit ihrer Mutter Lilo Rusky (82) besucht sie regelmäßig den Wochenmarkt. Die 82-Jährige erzählt, wie sich die Kunden früher in drei Schlangen vor dem Brandensteinschen Marktstand tummelten. „Das war immer ein ganz schönes Gedrängel“, erinnert sie sich schmunzelnd zurück.
Bessere Qualität für mehr Geld
Markt bedeutet eben Leben. Das Gefühl, hier einzukaufen, ist für Simone Teschke und ihre Mutter ein ganz anderes als in großen Kaufhäusern. „Man trifft Leute, unterhält sich, bekommt zudem noch gute Qualität – das ist einfach schön“, merkt Teschke an. Sie sei dann auch gerne bereit etwas mehr zu zahlen.
Doch es gibt auch viele Leute, die nicht so denken. Eine Passantin, die ihren Namen nicht nennen möchte, gibt sich gleichgültig: „Um ehrlich zu sein, gehe ich sowieso lieber zu Rewe“, sagt sie.
Discounter und Supermärkte sind große Konkurrenz für Märkte
Christiane Naumann, Verkäuferin an einem Obst- und Gemüsestand, merkt an, dass sich das Kaufverhalten der Menschen geändert habe. „Für die kleinen Marktstände ist es schwieriger geworden“, erzählt sie. Auch Adalbert Freise (85) weiß, dass es für die kleinen Händler immer problematischer wird, gegen die Konkurrenz großer Konzerne anzukommen. Für ihn ist Brandenstein ein Traditionsgeschäft. Dass es das nun nicht mehr gibt, bedauert er sehr. Zumal alle bei Brandenstein „immer fair waren und die Qualität stets sehr gut war“, wie der 85-Jährige berichtet.
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Viele der Marktbesucher in Welper waren langjährige Kunden bei Brandenstein. Umso trauriger sind sie nun darüber, dass das Unternehmen aufgeben musste. „Wie soll das in Zukunft nur weitergehen für die Händler auf den Märkten“, fragt sich eine Marktbesucherin noch.