Hattingen. Die Hattinger Polyneuropathie-Selbsthilfegruppe hat aktuell nur noch vier Mitglieder. KISS-Leiter Michael Klüter will sie nun neu beleben.

Gut 20 Mitglieder stark ist die Hattinger Polyneuropathie-Selbsthilfegruppe in ihren Hochzeiten gewesen, aktuell besteht sie allerdings aus nur noch vier Frauen, die jüngste davon über 60. Nun soll es einen Neustart geben, sagt Michael Klüter, Leiter der Hattinger Kontakt- und Informationsstelle der Selbsthilfe KISS.

Eine recht häufig vorkommende Erkrankung

Polyneuropathie, eine Schädigung einiger oder sogar aller Nerven des peripheren Nervensystems, ist eine recht häufig vorkommende Erkrankung. Sie tritt oft als Spätfolge von Diabetes mellitus auf. Auch Medikamente, Infektionen, Borreliose, genetische Faktoren, Autoimmunerkrankungen sowie regelmäßiger Alkoholkonsum können sie auslösen. Betroffene beschreiben als erste Symptome oft ein Missempfinden in Beinen und Armen, sprechen von brennenden Füßen, Ameisenkribbeln, Taubheitsgefühl.

Treffen ganz ohne Anleitung und Anwesenheit professioneller Fachkräfte

Der Austausch in einer Selbsthilfegruppe über den Umgang mit dieser Erkrankung, bei der es im fortgeschrittenen Stadium auch zu Lähmungen in Beinen und Armen kommen kann, könne dabei sehr hilfreich sein, betont Michael Klüter. In gemeinsamen Gesprächen könnten die Mitglieder zudem wichtige Informationen rund um die Polyneuropathie aneinander weitergeben – in einem geschützten Raum, ganz ohne Anleitung und Anwesenheit professioneller Fachkräfte. Bei Bedarf und auf Wunsch der Mitglieder könne die Gruppe aber auch Fachtherapeuten, Schul- und Alternativ-Mediziner zu ihren Treffen einladen.

Gruppe ist zuletzt stark geschrumpft

„Die Hattinger Polyneuropathie-Selbsthilfegruppe ist die einzige im Kreis“, erklärt Michael Klüter. Es wäre von daher umso bedauerlicher, wenn es die im Jahr 2013 gegründete, bis heute auf Grund von Wegzügen und aus Altersgründen stark geschrumpfte Gruppe bald nicht mehr gäbe, fügt er hinzu.

Erstes unverbindliches Kennlerntreffen am 1. Juli

Dass möglichst viele interessierte Betroffene – egal welchen Alters – zu einem ersten unverbindlichen Kennlerntreffen am Montag, 1. Juli, 17 Uhr, ins DRK-Haus in der Talstraße 22 kommen, darauf hofft Klüter nun. Und betont: Er strebe zwar keine Neugründung an, die Selbsthilfegruppe bestehe ja noch aus vier Frauen, die in dieser weiter mitwirken wollten. „Aber mit neuen Mitgliedern kann sich diese Gruppe durchaus auch ganz neu strukturieren.“