Hattingen. . Die Tanz-Crew Panta Rhei aus Hattingen trieb Jurymitglied Detlef D! Soost Tränen in die Augen. Die „Let’s Dance“-Tänzer sind Deutsche Meister.
Es waren aufregende Tage für die Tänzer der Tanzschule „Let’s dance“. Sechs Tanzcrews stellten bei der Hip-Hop-Meisterschaft im Movie Park Bottrop ihre Choreografien vor. Das Ergebnis: Zwei Meisterschaftstitel, zwei zweite Plätze, ein fünfter und ein zehnter Platz.
„Es war hochemotional und ein absolutes Wechselbad der Gefühle“, so Tanzstudio-Inhaberin Monique Wächter. Sie selbst ging mit ihrer Crew „Panta Rhei“, die aus 20 Frauen und einem Mann zwischen 19 und 32 Jahren besteht, an den Start; zunächst in der Kategorie Intermediate / Advanced Senior. „Nach der Vorrunde wurden wir aber hochgestuft“, erinnert sich die 32-Jährige.
Detlef D! Soost gerührt von der Choreografie bei der Meisterschaft
Jury-Mitglied und Veranstalter der Meisterschaft Detlef D! Soost aus Berlin habe Tränen in den Augen gehabt, so sehr habe ihn die Choreografie der Tänzer berührt. „Wir haben eine Body-Love-Story vertanzt. Eine unserer Tänzerinnen hat kreisrunden Haarausfall und nahm während des Tanzes ihre Perücke ab“, beschreibt Wächter den emotionalsten Moment der Choreografie.
Der Weg zum Meistertitel
Im Oktober 2018 castete Monique Wächter für ihre Crews Mitglieder. Neben Mitgliedern des Tanzstudios durften sich auch auswärtige Tänzer bewerben.
Je nach Leistung und Alter wurden die Tänzer den Crews zugeordnet. Sechs Tanzgruppen nahmen schließlich an der Meisterschaft teil.
Einmal die Woche übten die Gruppen anderthalb Stunden die neuen Schritte ein.
Komplexes Regelwerk der Dance Masters
Die Deutsche Meisterschaft (Ds Dance Masters) gibt ein „komplexes Regelwerk“ vor, nach dem die Tänze erstellt werden müssen. „Wir haben einen Pool von etwa fünfzehn vorgegebenen Choreos, aus denen wir wählen können.“ So wird eine Vergleichbarkeit hergestellt. Das bedeutet aber nicht, dass das Publikum nur fünfzehn unterschiedliche Tänze zu sehen bekäme. „Wir dürfen die Schritte und Bewegungen spiegeln, im Hintergrund andere Figuren tanzen und haben dreißig Sekunden Effektzeit“, erklärt die Tanzlehrerin ein paar der Regeln.
Damit ist gemeint, dass jede Crew bei ihrem Auftritt eine halbe Minute individuell, zu eigens ausgesuchter Musik tanzen darf.
Panta Rhei wird Deutscher Meister
„Panta Rhei“ trat nach der Vorrunde erneut in der höchsten Kategorie „Best Dance“ auf und wurde schließlich mit dem Pokal und dem Deutschen-Meisterschaftstitel geehrt. „Die Wertschätzung, die uns damit zuteil wurde, ist großartig“, freut sich Wächter.
Für sie war es der letzte Auftritt als Tänzerin bei einer Meisterschaft, fortan will sie sich stärker auf ihre Aufgaben als Studioinhaberin und Tanzlehrerin fokussieren.
Ein weiterer Titel für Ü27-Tänzer
Nicht allein „Panta Rhei“ holte den Titel nach Hattingen, sondern auch die Tanzcrew „O. b. G.“; sie gewannen den ersten Platz in der Kategorie Ü27. Die Abkürzung stehe für „Oldies but Goldies“; vor allem Mütter und ein Vater der jüngeren Tänzer machen dort mit. „Sie sind unglaublich kreativ und die Konkurrenz in dieser Kategorie ist relativ groß“, weiß die Studioleiterin.
Die Vizemeister-Titel gingen an die Crews „Synergy Effect“ in der Kategorie Kids und „21 Bullets“ in der Kategorie Intermediate / Advanced Teens. „Meraki“ tanzte sich auf den fünften Platz in der Kategorie Pure Seniors und die „Trouble Tones“ landeten auf Platz zehn in der Kategorie Pure Teens.
Wettbewerb im Movie Park
Die Tänzer der einzelnen Gruppen unterstützten sich gegenseitig und feuerten sich an, wenn sie nicht gerade selbst auf der Bühne tanzten. „Wir hatten eine unglaubliche Fanbasis dabei“, freut sich die 32-Jährige. Viele der Eltern, die ihre Schützlinge zum Movie Park brachten, blieben den ganzen Tag, um ihre Kinder nach Leibeskräften anzufeuern.
Am übernächsten Wochenende treten vier Gruppen bei einer Westdeutschen Meisterschaft des Verbands Street Dance Factory in Wesel an. „Von dort können wir uns für weitere Meisterschaften qualifizieren“, sagt Monique Wächter. Am Samstag, 1. Juni, tanzen „Synergy Effect“, „21Bullets“ und „Trouble Tones“. Am Sonntag, 2. Juni, treten „Panta Rhei“ auf.