Hattingen. Wenn in Kopenhagen die Klimakonferenz tagt, ist auch ein Hattinger mit von der Partie. Der 31-jährige Dino Kosjak unterstützt während der Tagung ehrenamtlich die Arbeit von Greenpeace.

Mit ruhiger, tiefer Stimme erzählt Dino Kosjak (31) von seiner neuen Aufgabe. Als ehrenamtlicher Helfer wird er heute für Greenpeace nach Kopenhagen reisen und dort die Aktionen der Umweltorganisation zur Weltklimakonferenz unterstützen. Dabei ist er noch gar nicht lange dabei. „Erst seit Oktober, seitdem ich wieder in Hattingen bin”, sagt der gebürtige Blankensteiner.

Davor hat er zehn Jahre in Jena gelebt, studiert und gearbeitet. „Philosophie, mittelalterliche und neuzeitliche Geschichte habe ich studiert und war nebenher seit September 2006 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl tätig.” Dort ging es darum, „wie man Wissen vermittelt, auch moralisches.”

Es wird eine Climate Rescue Station geben

Durch diese Arbeit sei er daran erinnert worden, „was vor der Uni für mich wichtig war. Deswegen habe ich den Job vorzeitig beendet.” Dann kehrte Dino Kosjak nach Hattingen zurück. Ein paar „Nacharbeiten” aus seiner Unizeit habe er noch erledigt – Hausarbeiten von Studenten gegengelesen und korrigiert zum Beispiel.

„Dann habe ich geschaut, was ich machen kann. Ich hatte ja jetzt Zeit und so habe ich mich bei Greenpeace gemeldet.” So genau wisse er noch nicht, was ihn in Kopenhagen erwartet, sagt der 31-Jährige. „Es wird dort eine Installation von Greenpeace geben, die Climate Rescue Station”, erklärt er. Die müsse aufgebaut und während der Konferenz auch betreut werden. „Die Station wird für Veranstaltungen genutzt – auch von anderen Organisationen – und dient als Treffpunkt. Ich nehme an, dass auch Delegierte aus verschiedenen Ländern hier mit Umweltorganisationen ins Gespräch kommen können.”

Sicherlich eine gute Erfahrung

Und so suchte Greenpeace eben Menschen, die in der Küche helfen, als „Wegweiser” aushelfen oder Bürojobs erledigen. „Ich denke mal, dass mir diese Arbeit viel bringen wird. Ich habe jetzt zehn Jahre akademisch gearbeitet, da wird es Zeit, etwas Praktisches zu tun.” Darüber hinaus könne er sich für etwas einsetzen, das ihm wichtig sei.

Geld bekommt Dino Kosjak für seinen Einsatz nicht, zumindest nicht direkt. „Greenpeace übernimmt die Kosten für meine An- und Abreise, außerdem sind wir Helfer kostenlos untergebracht und werden verpflegt.” Drei Wochen wird er dann in einer Turnhalle schlafen, auf einem Feldbett mit Schlafsack und Isomatte. Kein Problem für Kosjak. „Ich bin mir sicher, das die Zeit in Kopenhagen eine gute Erfahrung wird.” Und hoffentlich „habe ich zwischendurch auch ein wenig Zeit, um mir die Stadt anzuschauen.”