Hattingen. . Im Hattinger La Casa zeigt der Restaurant-Chef seine Bilder. Ein Werk versteigert er für einen guten Zweck. Kinder gewinnt er für gesundes Essen.

Ernährungsministerin Julia Klöckner will an die Kinderteller in den Restaurants ran: zu ungesund, zu viele Pommes. Die gibt es für Kinder im Ristorante La Casa im Wodantal schon lange nicht mehr. Mit Hilfe seines selbst gezeichneten Mäuserichs bringt Zoran Rados für die Kleinen ganz nebenbei Gesundes auf den Teller.

Auf der roten Schürze ist der Mäuserich zu sehen, der sich schon durch den Stoff geknabbert hat. Aufgenähte Flicken zeugen davon. „Kindern gefällt das. Anfangs hatten wir noch Pommes und Kroketten auf der Karte, die sind ganz weg. Ein Kind, das schon lange kommt, hat anfangs nur Pommes gegessen. Inzwischen isst er Gnocchi, bestellt Fischsuppe, nimmt als Vorspeise Parmesan, Oliven, Artischocken.“

Seit fünf Jahren betreibt Zoran Rados das La Casa

Als Restaurant-Inhaber ist Rados umtriebig. „Im Sommer fahre ich nach Sizilien zu einer älteren Frau, gucke mir Rezepte ab, die in keinem Kochbuch stehen.“ Seit fünf Jahren betreibt er das La Casa im ehemaligen Haus Niggemann.

Doch kreative Küche allein reicht dem 47-Jährigen nicht. Nicht selten erleben Gäste ihn an der Staffelei im Eingangsbereich seines Restaurants. Manchmal lädt er zum Mitmalen ein. Seit mehr als 30 Jahren greift er inzwischen zum Pinsel. „Ich hatte Unterricht bei einem Künstler aus Verona. Der war Schüler von Guttuso, der Schüler von Picasso war“, sagt Rados.

Die Ausstellung zeigt Rados’ künstlerische Entwicklung

50 Werke, die seine Entwicklung zeigen, sind ab Mittwoch, 10. April, im La Casa zu betrachten. Waren erste Blumenbilder sehr realistisch, so sind die Ölgemälde von auf einem Feld bei Triest verblühenden Sonnenblumen impressionistisch. „Regenschirme“ waren eine Weile Rados’ Thema: Beim Betrachten von Udine im Regen sieht man den Regen vom Himmel fallen – obgleich kein einziger Tropfen gemalt ist.

Neugierige Nachbarn in Venedig, als Maskengesichter mit aufgerissenen Augen, schauen auf Menschen in der Gondel auf dem grünen Wasser, die Häuser neigen sich neugierig. Bedrückend ist das. In anderen Bildern spielt Rados mit der Zeit, spielt auf Dalí an.

Selbstporträt mit WAZ hängt im Hattinger Restaurant

Auch ein Selbstporträt hängt Rados auf. An der Frisur erkennt man ihn gleich, das Gesicht aber ist bloß eine weiße Fläche. Er sitzt da mit der Gitarre, denn auch Musik macht Rados – auf dem Tisch Essen und eine aufgeklebte WAZ-Seite. „Denn die lese ich immer.“

Bei der Vernissage am Mittwoch, 10. April, 19 Uhr, will Zoran Rados eines seiner Bilder versteigern. Der Erlös soll an das Lukas-Hospiz in Herne gehen. „Eine Freundin arbeitet da.“ Die Ausstellung ist bis zum 10. Mai zu sehen, Mo-Sa je 17 bis 22 Uhr, sonntags durchgehend. Achtung Ausnahme: Vom 26. April bis zum 2. Mai bleibt die Ausstellung geschlossen.