Hattingen. Zoran Rados führt das Restaurant La Casa und ist als Künstler unterwegs. Er malt Damen mit großen Augen und hat ein Hattingen-Lied geschrieben.

  • 30 Jahre Malerei will Zoran Rados mit einer Jubiläumsausstellung feiern
  • Derzeit sind 15 Bilder von ihm im Essener Art Hotel zu sehen
  • Das Lied, in dem Hattingen vorkommt, ist ein „Sommerlied“

Seit 30 Jahren malt Zoran Rados. Das will er mit einer Jubiläumsausstellung feiern, für die er noch einen Ausstellungsraum sucht. Derweil kann man seine impressionistischen Werke, wie er sie beschreibt, im Ristorante La Casa, ehemals Haus Niggemann, im Wodantal 41, betrachten und dabei schmausen wie in Italien.

Denn Zoran Rados (46) kocht auch – „kreativ und nach Familienrezepten“, wie er sagt. Und das Hattingen-Lied, das im Gastraum erklingt, hat er selbst komponiert und getextet, dann mit einer Sängerin als Band „Vivien und R“ eingespielt. Die Gitarre dazu spielte er selbst.

In Sarajevo geboren, in Italien aufgewachsen

Von Beruf ist der in Sarajevo geborene Rados, der in Italien aufwuchs und in seiner Jugend nach Deutschland kam, Maschinenbautechniker. Doch das ist nicht alles: Nebenbei hat er mit Freunden eine eigene Kaffeemischung kreiert, lässt in Düsseldorf seine eigene Marke rösten. Die verkauft er in seinem Restaurant unter dem Namen Casa – auf der Verpackung ist natürlich ein selbst gemaltes Bild.

So passt eines zum anderen. Gut zehn Ausstellungen hat Rados – der in seiner Freizeit Fußball mit Ex-VfL-Größen wie Dariusz Wosz spielt, dessen Trikot auch im Restaurant hängt – schon auf die Beine gestellt. Zur Malerei kam er durch den Freund seines Vaters, einen Künstler. „Ich habe im Atelier Oliver Tihi das Malen gelernt. Tihi war ein Schüler von Renato Guttuso, in dessen Bilder Picasso-Zitate zu finden sind.“ Viele Frauenakte hat Rados gemalt, beeindruckend sind die großen Augen der Damen. Dass er nur Frauen male, denke mancher. „Das stimmt aber nicht, Akte generell verkaufen sich nur schlechter. Darum bleiben sie bei mir“, sagt er. Auch Landschaften malt er gern. Oder Familien beim Essen. Ein Gemälde greift das kürzlich aktuelle Thema der Horror-Clowns auf.

Der Mäuserich trinkt Bier

Derzeit sind 15 Bilder von ihm im Essener Art Hotel zu sehen. Seine Jubiläumsausstellung plant er für Ende August, Anfang September. Die Malerei betreibt er intensiv, oft nachdem das Restaurant schließt. „Das entspannt mich, dabei kann ich abschalten.“ Sehr produktiv war er in 2016 – rund 130 zumeist großformatige Werke entstanden. „In der Nachbarschaft wohnt eine Autorin, sie hat ein Buch über eine Nina geschrieben, ich habe Nina einfach mal gemalt. Sie war begeistert. Das Bild wird das Cover zu ihrem Buch.“

Er selbst ist Autor und Zeichner von drei Bilderromanen. Eine Hauptfigur ist Mäuserich aus dem Schrank. „Kinder lieben ihn. Er ist ein Mäuserich, trinkt aber Bier und fährt Motorrad, er isst Artischocken, Oliven und Gnocchi – und plötzlich wollen Kinder das auch probieren“, erklärt er.

Als Jugendlicher hatte Rados vier Jahre klassischen Gitarrenunterricht. „Doch dann interessierte ich mich für Rockmusik, hörte mit dem Unterricht auf.“ Musikalisch tat sich über Jahre dann nicht viel – bis der Heavy-Metal-Fan plötzlich wieder die Lust verspürte, zur Gitarre zu greifen. Das Lied, in dem Hattingen vorkommt, ist ein „Sommerlied“, es geht in die Füße, weil es Lust aufs Tanzen macht – und dreht sich um schmerzende Füße. Zu hören ist es bei Youtube.

Aus Triest stammt seine Frau Lukie Nerma (43), mit der er La Casa betreibt. Stolz ist er, dass er in seinem Hotel Gäste wie den Chefdesigner und das technische Team von Lamborghini empfangen kann. Und während sich viele im Hügelland über mangelnde Netzabdeckung ärgern, wirbt er damit: „Bei uns können sie sich unterhalten. Wenn sie allein kommen, auch gern mit dem Personal.“