Hattingen.
Familie Niggemann-Aeckersberg hat 41 Jahre lang das Haus Niggemann geführt. Der Vater kaufte das Gelände in den 1960er Jahren, als der Bergbau dort stoppte.
„Als mein Vater hier angefangen hat, hingen hier noch die Klamotten der Bergleute“, erzählt Ruth Aeckersberg (62) von der Geschichte des Hauses Niggemann. Eine Kohlenrutsche habe vom Gebäude hinunter zur Straße geführt, sagt sie und zeigt auf die alten Fotos im Restaurant.
Das Haus Niggemann – eng verbunden mit der Geschichte der Region. Es ist das Jahr 1967, als ihre Eltern Martha und Paul Niggemann das Gelände im Wodantal kaufen und beschließen, dort ein Restaurant zu eröffnen. Bis 1960 förderten Bergleute dort das schwarze Gold – eine Lore steht noch heute auf dem Parkplatz des Hauses.
Ruth Aeckersberg hat sich nach 41 Jahren aus dem Gastgewerbe verabschiedet und mit Andrea Barz und Koch Kai Voigt aus Berlin Nachfolger gefunden. Sie haben im April das Haus Niggemann übernommen und neu gestaltet.
Ruth Aeckersberg hat in Elfringhausen in der „Blume“ Köchin gelernt. Ihr Vater habe für sie ein Eigentum gesucht und sei im Wodantal erfolgreich gewesen. Der Landwirt, den alle Menschen immer nur „Bauer“ gerufen hätten, habe auch Kühe und Schweine hinter dem Haus Niggemann gehalten – bis 1980, erzählt seine Tochter. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie das Restaurant bereits übernommen und bei den Umbauarbeiten ihren Ehemann kennengelernt: den Elektromeister Ernst-Friedrich Aeckersberg. „Der hat wie mein Vater viel gemacht am Haus.“
Eine Etage setzen sie auf das Restaurant, so dass Hotelzimmer hinzukommen und mehr Platz entsteht für die eigene Familie. Heute hat das Hotel acht neu ausgestattete Doppel- und zwei Einzelzimmer.
Ruth Aeckersberg ist immer noch gerne in ihrer alten Wirkungsstätte. „Ich stehe den beiden mit Rat und Tat zur Seite“, sagt sie.
Für sie sei das Restaurant nie Arbeit gewesen, sagt sie mit Blick auf die Biergarten. Sie selbst isst übrigens gerne Steaks – „da muss was hinter sein.“ Kochen und selbst gebackener Kuchen für die Gäste – fester Bestandteil in ihrem Leben. „Ich habe immer gesagt: Ich gehe in meinen Hobbyraum.“