Hattingen. . Die Wartezeiten sollen durch die neue Regelung verkürzt werden und die Zahl wilder Kippen verringert. Die Stadt verschärft ihre Kontrollen werden
Die Stadtverwaltung will die Wartezeiten beim Sperrmüll deutlich verkürzen. Dafür soll es zunächst ab Montag, 4. März, und im zweiten Schritt ab Januar 2020 neue Abholzeiten geben. Ziel ist es, damit auch die Zahl wilder Müllkippen zu reduzieren.
Erreicht werden soll das durch kürzere Wartezeiten. Im Moment liegen die bei etwa drei Wochen. In Spitzenzeiten mussten Hattinger aber auch schon zehn Wochen auf einen Termin warten. Um die Arbeit zu entzerren und ein breiteres Angebot machen zu können, wird der Sperrmüll ab März an vier Tagen in der Woche abgeholt (Dienstag bis Freitag). Im kommenden Jahr soll der Montag dazukommen.
70 bis 100 Einsätze jeden Freitag
Dafür gibt es schon jetzt auch personelle Unterstützung mit vier neuen Mitarbeitern. Zwei davon sind bei der Sperrmüllabfuhr im Einsatz, die anderen beiden kümmern sich verstärkt um die Sauberkeit an den Containerstandorten.
Seit mittlerweile drei Jahren holt die Stadt Sperrmüll nach Anmeldung kostenlos ab. Die Folge: „Die Zahl der Anfragen hat massiv zugenommen“, sagt Thomas Hoeland, stellvertretender Fachbereichsleiter Stadtbetriebe und Tiefbau. Derzeit werden die großen Teile nur freitags abgeholt. Müllwerker Frank Felde-Bönte berichtet von 70 bis 100 Einsätzen, die er und seine Kollegen jede Woche fahren. Die Folgen der kostenlosen Abgabe spürt auch er: „Jetzt haben wir Touren zu Adressen, wo sonst nie Sperrmüll angemeldet wurde“, berichtet er aus seinen mehr als 30 Jahren Erfahrung.
200 Kilogramm illegaler Müll pro Tag
Nicht wesentlich verbessert hat sich aber die Zahl wilder Kippen und unerlaubter Müllablagerungen an Containerstandplätzen, weiß Martin Weinzierl, der hier im Auftrag der Stadt für Ordnung sorgt und jetzt weitere Unterstützung bekommt. 200 Kilogramm Müll pro Tag sammelt er mit seinen Kollegen.
„Unsere Maßnahmen sind eine Kampfansage“, betont Bürgermeister Dirk Glaser. Er habe schon selbst erlebt, dass die Bürger kein Unrechtsbewusstsein hätten, wenn sie Müll neben statt in den Containern deponieren. Wichtig ist ihm: „Das zusätzliche Personal ist kein Freibrief, dort Müll abzuladen.“
Bußgelder für Müllsünder steigen
Um das zu verdeutlichen, wurden auch die Buß- und Verwarngelder angehoben. Wer zum Beispiel einen Pappkarton neben den Container stellt, muss nun 55 statt 35 Euro zahlen, größere Müllablagerungen können mit bis zu 1000 Euro zu Buche schlagen. Die Stadtverwaltung will Müllsünder zudem intensiver verfolgen, „auch, wenn wir uns dafür durch den Müll wühlen müssen“, betont Dezernent Jens Hendrix.
Die neuen Sperrmüll-Regelung soll den Bürgern die Entsorgung erleichtern. Bis zum Sommer, so hofft die Stadt, könnten die Wartezeiten abgebaut sein. Zudem nimmt seit Anfang 2019 auch der Recyclinghof Sperrmüll kostenlos an.
>>> Private Grundstücke und Terminvereinbarung
Auf privatem Grund ist der Grundstückseigentümer für die Entsorgung zuständig. Besteht eine Gefahr, kann das Ordnungsamt ihn ermahnen. Als letztes Mittel entsorgen die Stadtbetriebe den Müll und stellen das dem Eigentümer in Rechnung.
Seit Januar ist auch die Abholung von Rest-, Bio- und Papiermüll sowie Gelbem Sack umgestellt. Zu Verzögerungen kam es kürzlich aufgrund des Wintereinbruchs. Inzwischen laufe die Abholung reibungslos, sagt Thomas Hoeland für die Stadtbetriebe.
Termine für die Sperrmüll-Abholung können vereinbart werden unter 02324/ 204-3725, auf www.hattingen.de oder per Fax 02324/ 204-3709. Der Recyclinghof der Stadt Hattingen ist montags und freitags 12 bis 17 Uhr und samstags 8 bis 13 Uhr geöffnet.