Hattingen. . Erstmals gab es einen getrennten Jahresempfang für Hattingen. Es gibt Gründe, warum Beteiligte eine Vermischung mit Witten nicht gut finden.
Als „sehr aktiv und kreativ“ lobt Superintendentin Julia Holtz die evangelischen Gemeinden in Hattingen. „Sie sind in der Gesellschaft sehr präsent, machten jetzt eben erst mit bei ‘Hattingen hat Haltung’“, sagt sie am Donnerstagabend am Rande des Jahresempfangs des Evangelischen Kirchenkreises Hattingen-Witten.
Wobei Wittener dabei nicht geladen waren. Denn es gibt eine Neuerung: „Wir haben zum ersten Mal den Jahresempfang getrennt. Es gibt also zwei: einen für Witten und Herdecke, einen für Hattingen und Sprockhövel. Wir haben das dieses Mal auf Regionen bezogen“, erklärt die Superintendentin.
Julia Holtz ist viel in Hattingen unterwegs
„Sinnvoll“ findet das Pfarrer Ludwig Nelles aus Niederwenigern, „denn eigentlich haben Witten und Hattingen nicht viel miteinander zu tun.“ Das sieht auch Pfarrer Bodo Steinhauer so. Er ist quasi Hausherr beim Empfang in der evangelischen Kirche Winz-Baak an der Schützstraße.
Und er lobt, dass Holtz viel in Hattingen unterwegs sei. Das erklärt die Superintendentin: „Ich bemühe mich um Gleichmäßigkeit, möchte also ebenso oft in Hattingen sein, wie ich in Witten bin.“
250 Gäste waren geladen, etwa 50 kamen
Gut 250 Gäste aus Wirtschaft, von Verbänden, aus evangelischen und katholischen Gemeinden, aus dem Moschee-Verein, aus Politik, von Schulen und Kindergärten sowie ehemalige Pfarrer waren eingeladen worden – aber lediglich etwa 50 kamen zum Empfang. „Woran das liegt, ist schwer zu sagen. Aber das ist mal ein Versuch. Wir haben das lange nicht gemacht. Ich hoffe einfach, dass die, die da sind, weitersagen, dass es sich lohnt, hierher zu kommen“, sagt Julia Holtz. Für Live-Musik, Speisen und Getränke war jedenfalls gesorgt – und auch für gute Gespräche.
Denn die liegen Holtz am Herzen, die sich freute, unter anderem Bürgermeister Dirk Glaser, Landrat Olaf Schade, Architekt Peter M.H.Damm und Landtagsabgeordneten Rainer Bovermann begrüßen zu können. „Es ist mein Wunsch, dass wir uns als Kirche aktiv in das Stadtgeschehen einbringen und uns mit anderen Akteuren zusammenbringen. In Hattingen gibt es ein großes bürgerschaftliches Engagement und eine selbstbewusste Bürgerschaft. Ich erlebe uns als Kirche als ein Player unter vielen“, sagt Holtz in ihrer Begrüßung.
Holtz: „Wir sind nicht mehr die, die den Ton angeben.“
In Hattingen sei die Kirche noch in der Mitte des Dorfes, auch baulich gut erkennbar. „Aber wir sind nicht die, die den Ton angeben, den Takt schlagen.“ Dennoch wolle man die eigenen Werte in die Gesellschaft einbringen. Das sei in Zeiten von Verrohung besonders wichtig. „Darum ist die Zusammenarbeit mit anderen Partnern so wichtig“, ergänzt Holtz.
Konkrete Themen hat sie an diesem Abend nicht im Gepäck. „Hier geht es heute wirklich ausschließlich um die Begegnung, um gute Laune, gute Gespräche, gute Musik“, erklärt die Superintendentin. Und sie weiß: „Das Wichtigste sind bei Veranstaltungen ja schließlich auch immer die Kaffeepausen.“ Denn da käme man zusammen, würde reden.
Julia Holtz ist seit 2017 in ihrem Amt
Seit 1. Januar 2017 ist Pfarrerin Julia Holtz (56) Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Hattingen-Witten. Sie ist verheiratet mit Pfarrer Christian Holtz und hat einen Sohn.Sie leitet mit dem Kreissynodalvorstand den Kirchenkreis, vertritt ihn in der Öffentlichkeit, ist Vorgesetzte und Seelsorgerin für alle, die im Kirchenkreis ein Amt haben. Sie ist als Pfarrerin der Verkündigung des Evangeliums und dem Aufbau der Gemeinden verpflichtet.