Hattingen. Bauverwaltung greift den Wunsch der Freiwilligen Löschzüge Welper, Blankenstein und Holthausen auf. Gutachten sieht in Altlasten kein Problem.

Die neue Feuerwache Nord soll an der Blankensteiner Straße südlich des ehemaligen Coca-Cola-Geländes gebaut werden. Damit rückt die Bauverwaltung der Stadt vom bisher geplanten Standort an der Lindstockstraße in Holthausen ab.

Weniger Methanausgasungen

Ein wesentlicher Grund für die Kehrtwende ist das Ergebnis eines Bodengutachtens für den Standort Blankensteiner Straße. „Gegenüber der letzten Untersuchung aus dem Jahr 1991 haben die Methanausgasungen deutlich abgenommen“, fasst Jens Hendrix die Studie zusammen. „Eine Bebauung erscheint ohne einen großflächigen Austausch von Bodenmaterial und daraus resultierenden erheblichen Kosten möglich“, hat der Baudezernent in die Beschlussvorlage für die Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am 6. November geschrieben.

Stimmt die Politik zu, hätten die Freiwilligen Feuerwehren Welper, Blankenstein und Holthausen ein jahrelanges Tauziehen für sich entschieden. Als zentraler Bestandteil der Neuausrichtung der Wehr wurden die drei Löschzüge bereits zusammengezogen. So schnell wie möglich sollen sie eine gemeinsame Wache bekommen, zumal ihre Gerätehäuser allesamt marode sind.

Mehrkosten bis zu 200.000 Euro

Standort dieser neuen Feuerwache Nord sollte zunächst das Areal gegenüber dem Schulzentrum an der Lindstockstraße in Holthausen sein. Die Bauverwaltung und Feuerwehrchef Tomas Stanke setzten damit auf die zentralste Lage in der Mitte der drei Stadtteile.

Kritik kam von der SPD. Dass dort die wenigsten ehrenamtlichen Retter wohnen, störte die Ratsfraktion ebenso wie die Tempo-30-Zone, die Fahrbahnschwellen und der Schulbetrieb direkt vor der neuen Wache. Auch die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren waren dagegen. Nach den Löschzügen Welper und Blankenstein hat sich zuletzt auch die Holthauser Einheit für den alternativen Standort Blankensteiner Straße ausgesprochen.

Standorte sind geleichwertig zu betrachten

Dem Wunsch der aktiven Retter zu entsprechen, stellt nun auch die Stadtverwaltung als wichtigen Baustein der Standortfindung heraus. Die Bewertung unter feuerwehrtechnischen und -taktischen Gesichtspunkten habe ergeben, dass beide Standorte zur Umsetzung des Brandschutzbedarfsplans „weitestgehend gleichwertig zu betrachten sind“, heißt es. Die Bankensteiner Straße genieße jedoch bei den Freiwilligen Feuerwehren eine höhere Akzeptanz.

Bei einem Gesamtvolumen von rund 4,5 Millionen Euro werden die Mehrkosten an der Blankensteiner Straße auf 50.000 bis 200.000 Euro beziffert. Und: Das Planverfahren ist komplizierter und dauert mindestens zwei Jahre.