Hattingen. . Die Arbeit der Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen soll besser aufeinander abgestimmt werden. Die Gerätehäuser in den Stadtteilen müssen dafür auf den Prüfstand. Sie weisen erhebliche Mängel auf.

Die Feuerwehr in Hattingen muss sich taktisch ganz neu aufstellen. Das ist das Ziel der Brandschutzbedarfsplanung, die in diesem Jahr turnusmäßig ansteht. Die nimmt vor allem die Gerätehäuser der Löschzüge in den Stadtteilen unter die Lupe. „Mit den aktuellen Gegebenheiten bekommen wir die Freiwilligen nicht in das erste Schutzziel, also innerhalb von acht Minuten zum Einsatzort“, betont Feuerwehrchef Tomas Stanke. Ohne die Ehrenamtlichen aber sei eine Planung nicht denkbar.

Schon im ersten Brandschutzbedarfsplan, der vor 20 Jahren aufgestellt worden war, wurden die Gerätehäuser als „überarbeitungsnötig“ beschrieben, weiß Heribert Gummersbach, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr. Sie haben sicherheitstechnische Mängel, es gibt Probleme mit der Bausubstanz, die Zufahrten passen nicht. „Manche Freiwillige müssen sich in der Fahrzeughalle umziehen. Das geht nicht“, betont Tomas Stanke.

Auch der Gutachter, der bereits seit einem Jahr in der Stadt unterwegs ist, um die Organisation der Feuerwehr für den Brandschutzbedarfsplan zu untersuchen, war überrascht zu sehen, dass die meisten Gerätehäuser in zweiter Häuserreihe liegen und nur schlecht zu erreichen sind. In Elfringhausen und Niederwenigern stehen die einzigen der sieben Gerätehäuser außerhalb der neuen Wache am Wildhagen, die überhaupt als solche gebaut wurden.

Klar ist für Stanke aber auch: „Wir können keine sieben neuen Wachen bauen.“ Deshalb hofft er auf die Vorschläge des Gutachters. Eine Option könne dabei auch sein, Gerätehäuser zusammenzulegen – wie von der CDU für Welper, Blankenstein und Holthausen vorgeschlagen. Möglich wäre das, wenn man einen Standort findet, von dem aus das Gebiet der Löschzüge in der erforderlichen Zeit erreichbar ist. Die gewachsenen Strukturen der Löschzüge würden übrigens trotzdem erhalten bleiben. Die Organisation kommt erst jetzt auf den Prüfstand, weil das Konzept – um zukunftssicher zu sein – die neue Feuerwache als Ausgangspunkt nimmt. Bei der Erstellung des Brandschutzbedarfsplans vor fünf Jahren gab es die noch nicht.

Stanke verspricht sich von der Neuordnung eine enge Verzahnung von Hauptamtlichen und Freiwilligen und eine Stärkung der Ehrenamtler. Durch eine abgestimmte Organisation könnte er auch gestiegene Anforderungen an die hauptamtlichen Kräfte abfangen, die sonst etwa sieben Stellen zusätzliches Personal erforderlich machen würden. Der Gutachter wird seine Vorschläge im März vorstellen. Dann sind Verwaltung und Politik gefragt.