Hattingen. . Rutsche und Gebäude im denkmalgeschützten Hattinger Bad sollen saniert werden. Großer Wunsch für mehr Attraktivität ist eine Calisthenics-Anlage.

Ruckzuck brachte die Verwaltung einen Förderantrag zur „Sanierung und Attraktivitätssteigerung des Freibades Welper“ auf den Weg.

„Die Vorlaufzeit war sehr kurz“, sagt Baudezernent Jens Hendrix. Mit Schnellbrief vom 6. August hatte der Städte- und Gemeindebund über das Förderprogramm des Bundes „Sanierung kommunale Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ informiert. „Innovatives im Freizeitbereich soll da gefördert werden. Früher oder später ist das Freibad sowieso dran. Da haben wir gedacht, wir gucken, ob wir das da unterbekommen.“ Arbeitstitel des Förderantrags: EN-Denkmalbad.

Gemauerter Bachlauf als Spielgelegenheit für Kinder

Denn in dem Bad aus den 1950er- Jahren gibt es viel zu tun. „Rutsche und Schwimmbecken müssen saniert werden. Eine halbe Million Euro ist dafür veranschlagt. Auch um die Wasserspiele im Kleinkinderbereich steht’s nicht zum Besten: 150 000 Euro könnten da helfen. Ein Bachlauf soll gemauert werden – mit verschiedenen Staustufen und Natursteinblöcken.

Der Eingangsbereich muss saniert werden, was rund 160 000 Euro kosten würde – der Stil der 1950er-Jahre soll und muss erhalten bleiben. Dazu kommen noch Kosten für die Sanierung von Haustechnik und Chloranlage.

Spielfläche für Ballsportarten ist gewünscht

Außerdem erwünscht zur Steigerung der Attraktivität des Bades: eine Spielfläche für Ballsportarten mit mobilen Spielgeräten. Zudem soll eine so genannte Calisthenics-Anlage mit generationsübergreifendem Bewegungsangebot gebaut werden. Bei einer solchen Anlage wird ausschließlich mit dem eigenen Körpergewicht trainiert. Das Trainingsgerät besteht aus Stangen und Sprossen.

Wie gut die Chancen stehen, dass der Antrag angenommen wird, vermag Hendrix nicht abzuschätzen. „Ich hoffe einfach, dass wir schnell waren, dass viele andere in so kurzer Zeit keinen Antrag hinbekommen haben. Außerdem liegt das Bad am Rande eines Stadtumbaugebietes. Das sieht der Bund gerne, wenn Förderungen ineinandergreifen. Zweiter Vorteil könnte sein, dass das Bad ein Baudenkmal ist.“

Maßnahmen kosten insgesamt 1,1 Millionen Euro

Die Maßnahme insgesamt würde rund 1,1 Millionen Euro kosten. Die Stadt müsste einen Eigenanteil von zehn Prozent erbringen, also 110 000 Euro verteilt auf die Jahre 2019 bis 2022.

In einer dringlichen Entscheidung wegen der Kürze der Zeit hatten Bürgermeister Dirk Glaser und Stadtverordneter Achim Paas den Förderantrag bereits am 18. September beschlossen. Denn bis zum 20. September musste ein Ratsbeschluss zur Unterstützung des Projektes nachgereicht werden. Diese dringliche Entscheidung soll der Rat nun in seiner Sitzung am kommenden Donnerstag genehmigen. Die Jury zur Auswahl der Förderanträge tagt laut Vorlage jetzt im Oktober. Das Konzept hatte die Gebäudewirtschaft vom 8. bis zum 10. August erstellt, es war dann um Denkmalschutzbelange ergänzt worden. Die Projektskizze wurde am 24. August, der Antrag zum 31. August fristgerecht eingereicht.