Hattingen. . Am Gymnasium Waldstraße hat sich die Schülerfirma „Trmbl!ng“ gegründet. Sie produziert Perlenarmbänder und bietet sie zum Verkauf an.
Am Gymnasium Waldstraße hat sich die Schülerfirma „Trmbl!ng“ (sprich: Trimbling) gegründet, die mit individuellen Perlenarmbändern bei ihren Kunden, hauptsächlich Schülern, punkten will. „Trim, wobei wir den Vokal weglassen, kommt aus dem Englischen und steht für Schmuck oder auch für hübsch“, erklärt Jungunternehmerin Marie. „Und Bling soll die Attraktivität des Schmuckes symbolisieren.“
Von der Planung bis zum fertigen Produkt war es ein stetiger Prozess. So gibt es beispielsweise das „Projekt Schülerfirma“ seit Beginn des Schuljahres. „Offiziell anerkannt sind wir aber erst seit Oktober vergangenen Jahres“, erzählt Jule Tesch. Die 17-Jährige ist Leiterin der Marketingabteilung und damit Teil eines 18-köpfigen Teams.
Immer im Blick, was sich gut verkauft
Die ersten Schmuckentwürfe waren übrigens: „Kitschig“, findet Myra Frey (16), Vorstandsfrau der Produktionsgruppe. Über die Zeit sei jedoch Routine eingekehrt. „Und wir haben immer im Blick, was sich gut verkauft.“
Hinter dem Projekt steckt das Gymnasium. Die erbrachten Leistungen der Schüler sind sogar relevant für den Notendurchschnitt. „Wenn sie stattdessen ein weiteres Fach hätten, hätten sie es leichter haben können“, findet Schulleiterin Anette Christiani. Denn die Firma schlucke auch außerhalb des Unterrichts viel Zeit. Jüngst organisierten die Schüler einen Verkauf auf dem Hattinger Weihnachtsmarkt. Damit traten sie auch in direkte Konkurrenz mit anderen Anbietern – auch das gehört dazu.
Wirtschaftsthemen nicht nur erlernen, sondern erfahren
Neben dem Gymnasium wird die Schülerfirma durch das so genannte Junior-Programm, initiiert vom Institut der deutschen Wirtschat in Köln, unterstützt. Über dieses wird den Schülern die Möglichkeit geboten, Wirtschaftsthemen nicht nur zu erlernen, sondern zu erfahren. „Diese Firma steht damit im Gegensatz zu dem Vorwurf, dass Schüler im Unterricht zu wenig auf die Wirtschaft vorbereitet werden“, betont Lehrer Alexander Weng. Denn die unternehmerischen Pflichten sind real:„Es geht schließlich um echtes Geld.“
Die Schüler müssen sich Gedanken über die Finanzierung ihrer Firma machen, über Vertriebswege, ausbleibende und verspätete Lieferungen oder ihr Gehalt, über besondere Aktionen, neue Modelle und Werbung. Und sie müssen Rechenschaft ablegen, nicht zuletzt vor den Anteilseignern.
Denn das Projekt finanziert sich nicht nur über den Verkauf der Produkte. Investoren können bis zu 90 Anteilsscheine á zehn Euro zeichnen – in der Hoffnung auf eine hohe Rendite, wenn das Projekt nach dem Schuljahr endet und die Firma wieder aufgelöst wird. „Der Gewinn ist aber, gerade für die Schüler, eher zweitrangig“, sagt Lehrer Alexander Weng. „Sie lernen auch, gemeinsam zu arbeiten, zu moderieren, Konflikte zu bewältigen und Arbeitsabläufe zu koordinieren.“
Für den Valentinstag soll es Armbänder mit Namen geben
Aktuell arbeiten die Schüler schon an ihrer nächsten Aktion, speziell für den Valentinstag. Sie bieten Armbänder mit Namen an. Charlotte Hein (17), zuständig für die Verwaltung der Firma, erarbeit am Laptop bereits die ersten Flyer. Natürlich mit Herzchen.