Hattngen. . Johanna Finkeldey (15) testete beim 2°-Campus, einer Schülerakademie des WWF Deutschland, eine Alternativ-Batterie für E-Autos.

Das vergangene Jahr stand für Johanna Finkeldey (15) ganz im Zeichen der Zukunft: Über Monate hinweg hat die Hattingerin beim 2°-Campus, einer Schülerakademie der Umweltorganisation WWF Deutschland, mit 15 anderen Mädchen daran geforscht, wie der Klimawandel noch aufgehalten werden kann. Etwa durch neue Ideen im Bereich Mobilität.

Nach Ansicht von Experten sollte es gelingen, den CO2-Ausstoß im Bereich Verkehr drastisch zu reduzieren, wenn der Kauf von Elektroautos mit Strom aus erneuerbaren Energien deutlich gesteigert wird. Dafür indes müssen diese attraktiver werden – nur wie? Zum Beispiel durch optimierte Batterien, überlegten Johanna Finkeldey und ihr Team. Und entwickelten auf Grundlage dieser Strategie ihre – Vorsicht! – sehr kompliziert klingende Forschungsaufgabe: Welche Vorteile bietet der Einsatz des TEMPO-Polymers – eine Art Kunststoff, der aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen werden kann – in der Kathode einer Batterie gegenüber herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien bezüglich Umweltverträglichkeit und Leistung?

Tests mit Elektroautos im Miniaturformat

Was die 15-Jährige und ihr Team dann im Detail austüftelten, ist für Laien viel zu kompliziert. Daher das Ganze nur in Kürze: Im Batterieforschungszentrum der Uni Münster erstellten die Schülerin des Gymnasiums Holthausen und ihre Mitforscherinnen zunächst TEMPO-Batterien, testeten deren Leistung sodann mittels Elektroautos in Miniaturformat.

Und sie kamen am Ende ihrer von einem wissenschaftlichen Mentor unterstützten Forschungsreihe zu dem Ergebnis: TEMPO-Polymere können Lithium in den Kathoden einer Batterie tatsächlich ersetzen. Die Reichweite ist zwar etwas kürzer als bei klassischen Batterien, dafür aber bietet eine TEMPO-Batterie ökologische Vorteile: eine längere Lebensdauer. Und: Ihre Herstellung verbraucht weniger Energie.

Weiterentwicklung der TEMPO-Batterie ist lohnenswert

Die Folge: Die Herstellungskosten von TEMPO-Batterien sind deutlich geringer. „Dadurch“, so Johanna Finkeldey, „könnte auch der Preis von Elektroautos gesenkt, deren Attraktivität gesteigert werden. Eine Weiterentwicklung der TEMPO-Batterie ist also lohnenswert.“

Genau daran mitzuwirken, das kann sich die Hattingerin dabei durchaus vorstellen. Zumal der 2°-Campus sie in ihrem Gefühl bestärkt hat, „dass mir Chemie und Forschungsarbeit Spaß macht“. Und so macht sie auch in diesem Jahr wieder mit bei der WWF-Schülerakademie.

In diesem Jahr ist sie als Junior-Mentorin mit dabei

Bewerben wie im Vorjahr braucht sie sich diesmal allerdings nicht. Ihr wissenschaftlicher Mentor, der Johanna Finkeldey „großes Potenzial“ bescheinigt hat, hat sie der Umweltorganisation längst als Junior-Mentorin empfohlen