Hattingen. Eine Konjunkturumfrage unter Handwerksbetrieben ergab ein „Rekordhoch“. 45 Prozent der Hattinger Firmen sagen, dass ihre Geschäfte „gut“ laufen.
Berthold Schröder, Präsident der auch für Hattingen zuständigen Handwerkskammer Dortmund, wirkte aufgeräumt, als er von der Konjunkturumfrage unter den 20 000 Mitgliedsfirmen sprach. „Das ist ein Rekordwert“, sagte er. „Der Verlauf ist insgesamt sehr gut, die Industrie läuft gut. Das wirkt sich auch auf das Handwerk aus.“
Seit vier Jahren steigt die Stimmung bei der Einschätzung der Geschäftslage beständig an. 45 Prozent der Handwerksfirmen sagen, dass ihre Geschäfte seit dem Frühjahr „gut“ laufen. 44 Prozent sind immerhin zufrieden, der Rest sagt „ausreichend“. Auch die Aussichten für das kommende Halbjahr werden sich nach Einschätzung von fast jedem vierten Handwerksbetrieb weiter verbessern (24 Prozent). Mehr als ein Drittel (69 Prozent) glaubt, dass die Geschäftslage gleichbleiben wird. Nur sieben Prozent fürchten eine Verschlechterung.
Großteil erwartet keinen Personalabbau
Der Großteil der Handwerksfirmen erwartet in naher Zukunft auch keinen Personalabbau (79 Prozent) und gleichbleibende Verkaufspreise (64 Prozent). Jedes vierte Unternehmen glaubt sogar, dass die Verkaufspreise ansteigen werden.
Speziell für das Feinmechanikerhandwerk hat die Kammer eine Sonderumfrage zur Fachkräftesituation organisiert. Fazit: „Die Daten könnten besser nicht sein. Die Auftragsbücher sind so voll wie in keinem anderen Gewerk und fast jeder zweite Betrieb arbeitet mit einer Auslastung von 100 Prozent oder gar mehr.“
Dennoch: Vielerorts fehlt es an guten Fachkräften
Insgesamt gibt es im Kammerbezirk Dortmund (DO, Lünen, Hagen, Hellweg-Lippe, Herne, Bochum, EN-Kreis) 217 Feinmechanikerbetriebe. Allerdings: „Es fehlt vielerorts an guten Fachkräften.“ Hauptproblem: Die Bewerber sind nicht qualifiziert genug. Fast jeder zweite Betrieb sagt das so. Jeder vierte Betrieb beklagt, dass sich überhaupt niemand bei ihm bewirbt. Bei 76 Prozent der Firmen gestaltete sich die Personalsuche schwierig, die Hälfte davon hat noch immer keine geeigneten Mitarbeiter gefunden.
„Wir sehen, dass ein Fachkräftemangel auf uns zukommt“, sagt Kammerpräsident Schröder. Vielleicht sollten Firmen auch weniger qualifizierten Bewerbern eine Chance geben. „Es hilft nichts, wir müssen Nachwuchs haben.“