Hattingen. Janosch Dahmen arbeitet als Arzt in einem Unfallkrankenhaus. Dass Gesundheit immer mehr zur Ware wird, sieht er mit großer Sorge.
- Janosch Dahmen arbeitet als Arzt in einem Unfallkrankenhaus
- Dass Gesundheit immer mehr zur Ware wird, sieht er mit großer Sorge
- In Berlin würde er seine beruflichen Erfahrungen in die Politik einbringen
Janosch Dahmen nimmt seinen dritten Anlauf. 2009 hat er zum ersten Mal für den Bundestag kandidiert – ohne Listenplatz. 2013 war er auf Rang 14 im Rennen. Am Ende zog Platz 13. Ihm aber fehlten rund 300 Stimmen. Jetzt, im Endspurt für die Wahl am 24. September, ist Dahmen wieder auf Platz 14 unterwegs. Dass er „um jede Stimme kämpft“, nimmt man dem 36-jährigen nun wirklich ab.
Auf dem Elektro-Lastenfahrrad unterwegs
Gerne ist er bei seinem Wettlauf um Wählerstimmen auf dem Elektro-Lastenfahrrad unterwegs. Das ist politisch korrekt für einen Politiker der Grünen, in seinem Fall aber auch Herzenswunsch. „Klimawandel und verseuchte Eier, Dieselskandal und Elektromobilität – es sind ja viele grüne Themen unterwegs“, sagt der gebürtige Berliner und Wahl-Wittener. Das aber treibe die Wähler seiner Partei längst nicht mehr automatisch zu, sei kein Selbstläufer für grüne Politik. „Immer mehr Menschen fragen dezidiert: Was bringt mir dies, was bringt mir das ganz konkret“, weiß Dahmen.
Gerne zitiert er Barack Obamas Satz „Wir sind die erste Generation, die den Klimawandel direkt erlebt, und die letzte, die etwas dagegen tun kann.“ Danach handeln will Janosch Dahmen unbedingt. Dass es Wählerstimmen bringt, da ist er nicht so sicher.
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Versorgung menschlicher machen
Was der Mediziner Dr. Janosch Dahmen, der als Arzt in Unfallkrankenhaus Duisburg arbeitet, Ärztlicher Leiter eines Rettungshubschraubers ist und Notarzteinsätze auch im Ennepe-Ruhr-Kreis fährt, ganz sicher weiß, ist dies: „Krankenschwestern und Pflegekräfte, Feuerwehrleute und Ärzte haben im Deutschen Bundestag keine Lobby. Und das muss sich ganz dringend ändern.“
Im Wahlkampf 2013 hat er als sein oberstes Ziel formuliert: „Die pflegerischen Bedingungen in Kliniken und Heimen verbessern, die Gesundheitsversorgung ,menschlicher’ machen. Sie ist immer technischer geworden. Da fließt viel Geld, aber für echtes Kümmern bleibt immer weniger Zeit. Dabei brauchen wir beides: gute Technik und gute Pflege.“
Berufliche Erfahrungen einbringen
Vier Jahre später bilanziert der Familienvater mit zwei Kindern: „Es ist nicht nur nichts passiert. Es ist alles noch viel schlimmer.“ Gesundheit sei immer mehr zur Ware geworden, Ökonomie und Bürokratie bewirkten, dass Menschen unter die Räder kämen. „Das ist nicht nur für die Patienten falsch, es macht auch das Pflegepersonal krank“, meint Dahmen.
Und würde natürlich genau hier ansetzen, wenn er ein Mandat im Bundestag bekommt: „. Ich würde meine beruflichen Erfahrungen in die politische Arbeit tragen.“
Das sind die Kandidaten des Wahlkreises 139 (EN-Kreis II)