Hattingen. Bei einer Bürgerversammlung der SPD Dahlhausen wurde die Rettung der Schwimmbrücke jetzt weiter vorangetrieben. An Plänen mangelt es nicht

  • Vollsperrung auf Dauer soll verhindert werden
  • Bürger machen 30 Vorschläge
  • Höhenbegrenzung findet viel Zuspruch

Dicke Luft herrschte bei einer Bürgerversammlung des SPD-Ortsvereins Bochum-Dahlhausen eher aufgrund des überfüllten Saals. Mehr als 80 Interessierte diskutierten über zwei Stunden lang konstruktiv in der Gaststätte Heinrichsbauer. Klar ist: Eine Vollsperrung der Verbindung zwischen Bochum und Hattingen für den motorisierten Verkehr über die Bauarbeiten an der Lewackerstraße hinaus soll möglichst verhindert werden.

Da eine zufriedenstellende Lösung bislang fehlt, regte das Tiefbauamt der Stadt Bochum eine Bürgerbeteiligung an (wir berichteten). Rund 30 Vorschläge sind eingegangen.

Hoch im Kurs steht eine Höhenbegrenzung, die ein Teilnehmer konkretisierte: „Man könnte diese vorziehen und seitlich der Brücke anbringen. Dann gäbe es auch kein Problem mit dem Bahnübergang.“ Eine verstellbare Höhenschranke könnte zudem Rettungsdiensten eine Durchfahrt ermöglichen.

Besucher Alfred Heinbuch, der bereits die Idee einer „Lego-Brücke“ ins Spiel gebracht hatte, forderte eine bessere Beschilderung, um Lkw-Fahrer frühzeitig zu warnen und Möglichkeiten zur Umkehr zu bieten: „Vorsatztaten einiger weniger dürfen die Allgemeinheit nicht beeinflussen“, sagte er und schlug gründlichere Kontrollen vor. Ein weiterer Bürger nannte Schrankenwärter als Notlösung: „Das wäre besser als eine Vollsperrung und im Hinblick auf die vielen Umweg-Kilometer kostengünstiger.“ Favorisiert wird eine technische Lösung, etwa durch Scannen der Nummernschilder und einer automatischen Warnung, sollten die dazu passenden Fahrzeuge nicht den erlaubten Maßen (2,10 Meter Breite und Gewicht bis 2,8 Tonnen) entsprechen. Pragmatischer Vorschlag: „Eine Leitplanke in der Brückenmitte ziehen.“

4000 Fahrzeuge pro Tag

Auch ein Vertreter der Ruhr-Uni diskutierte mit. Professor Justin Geistefeldt vom Lehrstuhl Verkehrswesen machte auf Folgeprobleme aufmerksam: „Alternativrouten können die etwa 4000 Fahrzeuge pro Tag nicht aufnehmen.“ Diese Zahl der Brückenquerer dürfe außerdem nicht steigen. „Das verkraften die vor- und nachgelagerten Straßen nicht.“ Dies könnte die Konsequenz aus einer „durch Eisenplatten verstärkten Brücke“ sein, so ein weiterer Bürgervorschlag, der zumindest das Gefahrenpotenzial mindern würde.

Eine Masterarbeit soll nun die volkswirtschaftlichen Konsequenzen untersuchen, die eine Vollsperrung der Schwimmbrücke nach sich ziehen würde.