Hattingen. . Ratten buddelten sich mehrere Zugänge zu dem Fachwerkhaus der evangelischen Kindertagesstätte an der Emschestraße in Hattingen. Die Kinder von St. Georg sind schon umgezogen ins Haus der Diakonie. Schon bald ziehen sie noch weiter. Wie lange die Kita geschlossen bleibt, ist noch unklar.

Ratten im Fachwerkgebälk – da können Kinder nicht bleiben: Darum ziehen Erzieherinnen und Kinder der evangelischen Kindertagesstätte St. Georg an der Emschestraße in Hattingen auf unbestimmte Zeit um – ins nahe gelegene Haus der Diakonie.

Allerdings gibt es dabei eine Zwischenetappe. Gleich nach dem Entdecken der Ratten, die sich schon mehrere Zugänge zum Haus gebuddelt hatten, in der Küche, ging’s für die Kinder hin­über ins Gemeindehaus St. Georg. „Dort können sie aber nicht auf Dauer bleiben. Wir sind der Diakonie sehr dankbar, dass sie uns den vom Altenheim nicht genutzten Gebäudeteil zur Verfügung stellen“, so Pfarrerin Birgit Crone, stellvertretende Vorsitzende vom Trägerverbund Evangelischer Kindertageseinrichtungen im Evangelischen Kirchenkreis Hattingen-Witten. „Mit Stadt und Landesjugendamt ist diese Lösung schon besprochen. Wir müssen jetzt noch umbauen, umgezogen wird dann Ende des Monats.“

Gebäude steht unter Denkmalschutz

Günstig ist, dass die Kinder dann das Außengelände des Kindergarten St. Georg wieder nutzen können. „Das ist abgesprochen. Wir müssen den Sand austauschen, die Kinder laufen dann nur an der Stadtmauer entlang und kommen auf das Gelände“, so Birgit Crone. Sie können dann sogar eine Toilette in dem Gebäude nutzen. Über den Umzug werden die Eltern am kommenden Montag detailliert informiert.

Kitas wurden auch auf Asbest überprüft

In sieben von den zehn städtischen Kindergärten hat es in Gebäuden aus den in Frage kommenden Jahrgängen Asbestbegehungen gegeben. Potenzielle Gefährdungen wurden beseitigt.

In den fünf katholischen Kitas - erbaut 1952 bis 1974 - hat es laut Zweckverband Katholische Tageseinrichtungen für Kinder im Bistum Essen bislang keine Asbesthinweise gegeben.

Wie lange die Kita geschlossen bleiben muss, ist unklar: „Noch ­laufen die Untersuchungen – und das Gebäude steht unter Denkmalschutz“, gibt Crone zu bedenken und betont, dass Ratten in Fachwerkhäusern nichts Ungewöhnliches seien, häufiger vorkämen.

Asbest im Evangelischen Familienzentrum Arche Noah

Nicht leicht hat Crone es gerade - hat sie doch auch noch mit dem Asbest im Evangelischen Familienzentrum Arche Noah in Blankenstein zu tun. Wie es da weitergeht, ist noch unklar. Aktuell werden die Kinder im katholischen Gemeindehaus betreut. „Wir freuen uns sehr, dass die Verantwortlichen in der katholischen Gemeinde entschieden haben, dass wir längerfristig bleiben können, sogar Umbaumaßnahmen möglich sind“, sagt Kirchenkreis-Pressereferentin Nicole Schneidmüller-Gaiser über die Hilfsbereitschaft – in beiden Fällen. Was Blankenstein angehe, so warte man auf die Gutachten und die Auflagen des Landesjugendamtes.

Zum Trägerverbund des Kirchenkreises gehören in Hattingen sechs Kindertagesstätten, die zwischen 1900 (St. Georg) und 1975 (Welper, Friedhofsweg) gebaut wurden. Den evangelischen Kindergarten Niederwenigern, eingeweiht 1964, trägt die Gemeinde.