Hattingen. Standort Blankenstein des ev. Familienzentrums Arche Noah betroffen. Mögliche Gesundheitsgefährdung wird geprüft. Kinderbetreuung vorerst geklärt.

Asbest entdeckten Handwerker jetzt bei Renovierungsarbeiten im evangelischen Familienzentrum Arche Noah an der Laubergasse 8 in Blankenstein. Die Konsequenz: Die Kindertagesstätte bleibt vorerst geschlossen.

Auf der Straße stehen die 45 Drei- bis Sechsjährigen aus der Igel- und Schildkrötengruppe mit den sechs Mitarbeiterinnen aber nicht. Denn sie waren bereits für die Renovierungsarbeiten, die in den Herbstferien starteten, in zwei Jugendräume des katholischen Gemeindehauses an der Vidume­straße gezogen.

„Der Asbest-Befund ist uns sehr heftig in die Glieder gefahren wegen der möglichen gesundheitlichen Gefährdung“, sagt Pfarrer Hansjörg Federmann von der Evangelischen Kirchengemeinde Welper-Blankenstein. „Ob in der Vergangenheit Gefährdungen von Baustoffen ausgingen, klären derzeit der betriebsärztliche Dienst und die Berufsgenossenschaft“, so Pfarrerin Birgit Crone, stellvertretende Vorsitzende vom Trägerverbund Evangelischer Kindertageseinrichtungen im Evangelischen Kirchenkreis Hattingen-Witten.

Alles fing harmlos an: Der Fußboden sollte saniert werden. Der Auftrag wurde vergeben. Türen und Wände sollten einen Neuanstrich erhalten. Das wollten Auszubildende der Firma BP als Projekt ehrenamtlich machen. „Ehemalige Eltern arbeiten bei der Firma. So entstand der Kontakt. Wir haben die Azubis nach Hause geschickt“, so Federmann. Denn, nachdem Asbest im Bodenkleber aufgefallen war, wurde großflächig analysiert - auch die Atemluft. Und in der tauchte Asbest auf. „Das ist wohl durch das Abschleifen der Türen in die Atemluft geraten, war im Lack.“ Die Eltern sind informiert.

Landesjugendamt, Trägerverbund und Stadt suchen nun nach einer Unterbringung. „Wir werden wohl über eine Ausweichlösung für ein Jahr nachdenken müssen“, so Federmann. Die Kita ist mit der evangelischen Kita Welper Familienzentrum. „Aber die Kinder in Welper unterzubringen, passt nicht – und ist auch für die Eltern zu weit.“ Dankbar ist Silvia Mahle, Leiterin der Kita, dem Förderverein Katholisches Gemeindehaus Blankenstein. „Toll, dass wir länger bleiben können.“ Räume zu finden, „liegt in unserer Verantwortung, aber im städtischen Interesse“, so der Federmann. „Eine Krise jagt die andere“, sagt Dezernentin Beate Schiffer, „wir werden beraten. Schnellschüsse können wir jetzt nicht machen.“ Gebaut wurde der Kindergarten 1965. „Er würde im kommenden Jahr 50 Jahre alt“, so Federmann. Ob das Gebäude das erlebt, ist fraglich: Berechnet werden muss, ob eine Sanierung wirtschaftlich sinnvoll ist - oder ob gar der Abriss droht.