Gladbeck. . Der ZBG warnt eindringlich davor die Wälder und Parks im Stadtgebiet zu betreten. Das gilt für Wittringen und auch für den Nordpark. Zu groß sei die Gefahr, die dort von herabfallenden Ästen ausgehen kann. Der Braucker Friedhof musste komplett gesperrt werden. Dort sind 20 Bäume umgestürzt.
Eine erste Bilanz vom Zentralen Betriebshof (ZBG) gegen 11.30 Uhr: Der Braucker Friedhof musste komplett gesperrt werden. Dort sind 20 Bäume umgeknickt. Beerdigungen waren für heute nicht vorgesehen. Auch die Vogelinsel in Wittringen ist geschlossen, der Wald sollte aber generell auch nicht betreten werden, warnt der ZBG. Das gilt im übrigen auch für die Spielplätze. Der Nordpark ist stark in Mitleidenschaft gezogen. Noch sind die Leute vom ZBG damit beschäftigt die Schäden aufzunehmen und zu schauen, wo noch lose Äste in den Bäumen hängen. "Es ist einfach zu gefährlich sich dort aufzuhalten", warnt eine Sprecherin vom ZBG. Viele Gladbecker haben sich auch schon bei der Stadt gemeldet, weil Straßenbäume auf ihre privaten Grundstücke gefallen sind.
Gesperrt ist auch der Festplatz an der Horster Straße am unteren Ende der Innenstadt. Ein riesiger alter Baum ist dort umgestürzt und blockiert die Zufahrt zum Festplatz. Der Bereich ist mit Flatterband gesichert. Vor dem städtischen Kindergarten an der August-Brust-Straße am Rosenhügel hat der heftige Strum gleich vier Bäume entwurzelt. Am Mittag waren Einsatzkräfte immer noch damit beschäftigt, die Bäume zu zersägen. In unmittelbarer Nachbarschaft ist vor einem Wohnhaus ein riesiger Kirschbaum umgekippt. Auch einige Tannen hielten dem Sturm nicht stand. Die Äste einer Tanne landeten auf dem Balkon einer Anwohnerin.
Der Morgen nach dem Unwetter
Gladbeck am Morgen nach dem Sturm: Die Verwüstungen der Unwetternacht sind noch überall sichtbar. An den Straßenrändern liegen zuhauf abgeknickte Zweige und Äste, rot-weißes Flatterband sichert Gefährdungsstellen. . Der Festplatz ist gesperrt, direkt im Eingangsbereich liegt ein Baum noch quer, ein Stück weiter unten an der Horster Straße ist ein Gartenbaubetrieb bereits dabei, die vom STurm gefällten Bäume zu zerhäckseln.
An der Uhlandstraße haben Bewohner des Hauses Nr. 44 viel Glück gehabt, der entwurzelte meterhohe Straßenbaum ist knapp neben dem Haus nieder gekracht
Die Feuerwehr meldet in einer ersten Bilanz einen Dauereinsatz seit 21.40 Uhr am Montag Abend. Es war Vollalarm ausgelöst worden, und auch das THW Gladbeck/Dorsten angefordert worden. Mehrere Brandmelder hatten Fehlalarme ausgelöst, Hilfe wurde angefordert für voll gelaufene Keller.
Noch immer fließt an vielen Straßen das Wasser nicht ab
Erhebliche Probleme bereiteten jedoch die Sturmschäden und nicht ablaufendes Wasser auf etlichen Straßen im Stadtgebiet, da die Abläufe durch Äste und Blätter verstopft waren, so Feuerwehrchef Josef Dehling. Einige Fahrzeuge waren in den Wassermassen stecken geblieben. Zu erheblichen Sturm-schäden kam es vor allem in den südlichen Stadtteilen. Der gesamte Bereich Brauck war besonders stark betroffen. Zahlreiche Bäume und Äste waren auf parkende Fahrzeuge und Gebäude gestürzt. Ein gemeldeter Einsatz mit Personen in einem PKW, auf dem ein Baum gestürzt sein sollte, bestätigte sich gottlob nicht.
Unwetterschäden in Gladbeck
Ein weiterer Einsatzschwerpunkt war die Konrad-Adenauer-Allee und die Erlenstraße. Ähnlich wie auf Roßheide- und Hügel- und Kieler Straße, war es hier für die Einsatzkräfte nicht mög-lich, alle Einsatzstellen noch in der Nacht abzuarbeiten. So musste die Konrad-Adenauer-Allee komplett gesperrt werden.
Dehling: „Es wird sicher Tage dauern, bis alle Sturmschäden im Stadtgebiet beseitigt sind.“
Allein bis 2 Uhr nachts wurden vom THW und der Feuerwehr ca. 100 Einsatzstellen bearbeitet.
Kreis Recklinghausen
Durch das Unwetter hat es im Kreis Recklinghausen nach derzeitigem Stand keine Verletzten gegeben, meldet die Kreisverwaltung. Allerdings wurden drei Einsatzkräfte in der Nacht verletzt und mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Da am Morgen die nächste Gewitterfront das Kreisgebiet erreicht hatte, wurden die Bürger gebeten, zu Hause zu bleiben, so sie nicht unbedingt das Haus verlassen müssen.
Betroffen von dem Unwetter der Nacht waren alle zehn kreisangehörigen Städte, wobei es die Städte im Osten an härtesten getroffen hat. In Dorsten sind die geringsten Schäden zu verzeichnen, deshalb unterstützen die Dorstener auch ihre Recklinghäuser Kollegen. Bis 4 Uhr wurden 1 200 Einsatzmeldungen von der Leitstelle aufgenommen, über 1 000 Kräfte waren im Einsatz.
Viele Straßen im Kreis Recklinghausen sind auch am Morgen noch nicht passierbar, weil immer noch umgestürzte Bäume auf der Fahrbahn liegen. Das betrifft nach wie vor auch Autobahnen, Bundesstraßen sowie andere Hauptverkehrsstraßen im Kreis. Darum gilt weiterhin, da es noch Stunden dauern wird, bis die Straßen wieder frei sind sollte nach Möglichkeit auf nicht zwingend erforderliche Fahrten verzichtet werden. Zudem ist ist überall besondere Vorsicht geboten, da nach wie vor Äste und Trümmer auf Fahrbahnen und Gehwegen liegen. Auch im öffentlichen Nahverkehr ist mit massiven Störungen zu rechnen.
Alle Löschzüge der Feuerwehr im Kreis sind im Einsatz
Alle Löschzüge der Feuerwehr im Kreis sowie die Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks arbeiten unter Hochdruck daran, vor allem die Hauptstraßen wieder frei zu räumen, damit möglichst viele Straßen befahrbar sind. Wegen der Vielzahl von Schäden wird es allerdings lange dauern bis der Verkehr wieder normal fließen kann.
Eine Warnung an alle, die das Haus in den nächsten Stunden verlassen: Es gilt erhöhte Vorsicht: Durch den Sturm können abgebrochene Äste in den Bäumen oder lockere Dachziegel auf den Hausdächern liegen, die sich lösen und herabstürzen können. Besondere Gefahr droht, weil weitere Gewitter mit Sturmböen auftreten können.
Der Deutsche Wetterdienst hat bestätigt, dass im Kreis Recklinghausen erneut mit starkem Gewitter, Hagel und Sturmböen zu rechnen ist.