Gladbeck. . Die Unpünktlichkeit des RE 14 in Richtung Borken ist für die Pendler ein großes Ärgernis. Im Fall des Gladbeckers Udo Varnhold hat sich die NordWestBahn entschuldigt und ihm in einem Fall die Taxikosten erstattet. Der VRR-Abo-Kunde überlegt trotzdem, ob er sein Ticket 2000 kündigen soll.
Kommt er? Kommt er später? Oder kommt der Zug etwa gar nicht? „Das ist ein blödes Gefühl, wenn man hier morgens wartet“, sagt Udo Varnhold, der jeden Tag um kurz vor 7 Uhr am Bahnsteig Zweckel auf den „Borkener“ RE 14 wartet. Um 6.53 Uhr soll der laut Fahrplan in Zweckel ankommen, um 6.54 Uhr weiterfahren in Richtung Borken. Das klappt mehr schlecht als recht. Udo Varnhold ist leiderfahren, der Finanzbeamte fährt die Strecke seit Jahren, gewöhnen will er sich an die Unpünktlichkeit nicht. Mehrfach hat er den Verantwortlichen der NordWestBahn seinen Unmut dazu schriftlich mitgeteilt.
Am 11. September kam es dann aber ganz dicke, an dem Morgen hatte Varnhold schon vor Arbeitsbeginn den Kaffee auf – und nach Feierabend noch einmal. Seine Zusammenfassung der Ereignisse, die er auch an die WAZ schickte: Erst verspätete sich der Zug morgens um 23 Minuten, was die Fahrgäste allerdings weder durch für alle verständliche Lautsprecherdurchsagen erfuhren, noch auf der Hinweistafel lesen konnten. Auch der Versuch, die Hotline anzurufen, schlug fehl: „Die Anfrage wurde abgebrochen, nachdem ich zweimal die „2“ eingegeben hatte,“ schilderte Varnhold entnervt.
Nach 17 Minuten in der Warteschleife aufgelegt
Nachmittags auf dem Rückweg kam es noch schlimmer. Die Fahrgäste am Bahnsteig Borken erfuhren, dass ihr für 16.31 Uhr erwarterter Zug an dem Tag nicht mehr in Borken ankommen würde, um sie in Richtung Essen mitzunehmen, da der Zug nur bis Rhade fahre. Varnhold rief die Infoline an, „nach 17 Minuten habe ich die Musik in der Warteschleife abgebrochen“.
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Er bestellte dann ein Taxi, rief aus dem Taxi heraus erneut mehrmals die Infoline an und erfuhr schließlich, dass er im Rahmen der Mobilitätsgarantie des VRR nach Prüfung seiner Angaben allenfalls einen Anspruch auf 50 Euro Erstattung hätte. Weil die Summe in Dorsten schon erreicht war, brach Varnhold die Fahrt ab, schwang sich auf sein mitgenommenes Fahrrad (das er auch im Zug dabei hat) und radelte bei Regen zurück nach Gladbeck. „Es war feucht“, schrieb er der Bahn mit der Forderung, den Betrag zu begleichen.
NordWestBahn hat Taxigeld bezahlt
„Das ist auch geschehen“, bestätigt Varnhold nun auf Nachfrage. Die NordWestBahn habe sich entschuldigt und den Betrag gezahlt. Sein Vertrauen in die Pünktlichkeit hat das nicht gestärkt. „Ich überlege, ob ich das Ticket 2000 kündige“, ist er die Verspätungen leid.
Seine Vermutung: Die NW-Bahn setzt früh morgens nur zwei statt der vorher üblichen drei Züge ein, der Frühzug zuckelt zudem hinter der S-Bahn her. „Nein, es waren immer zwei Züge auf der Strecke“, heißt es in der Pressestelle, man versuche sogar, in Essen früher los zu fahren, um die S-Bahn zu umfahren. Dies sei keine auffällige Strecke, aber Verzögerungen ließen sich nicht immer vermeiden.