Gladbeck. . Die Stadt Gladbeck plant eine “Mängel-App“. Mit diesem Smartphone-Programm könnten Bürger ab dem kommenden Winter Missstände direkt an die Verwaltung melden. Die Stadt erwartet, dass bald deutlich mehr Beschwerden eingehen. Aktuell geht im Schnitt etwa eine am Tag bei der Verwaltung ein.

Eine wilde Müllkippe am Straßenrand! Ungeflegtes Straßengrün! Ein Hund, der nicht angeleint ist! Über Ärgernisse wie diese könnte der Bürger das Rathaus auch so informieren: Smartphone ‘rausholen, Missstand fotografieren oder texten, „Mängel-App“ anklicken und ab mit der Beschwerde an die Stadtverwaltung! Zukunftsvision? Keineswegs, die Gladbecker Stadtverwaltung ist längst angekommen im virtuellen Zeitalter und wird die Möglichkeit einer „Mängel-App“ zum Jahresende den Bürgern anbieten.

Die App ist kostenlos

Wie’s gehen soll? „Die App kann übers Internet ‘runter geladen werden, funktioniert auf Apple oder Android und ist natürlich kostenlos zu nutzen“, beschreibt Pressesprecher Tim Deffte dieses neueste Hilfsmittel zur Übermittlung eines Anliegens. Intern arbeitet die Verwaltung bereits mit einer App namens „Tell me“ zur Weiterleitung von Nachrichten von Abteilung zu Abteilung. Die Anbieterfirma arbeite nun daran, das System auch für Bürger nutzbar zu machen.

Eine Folge davon ist absehbar: Noch mehr Bürgerbeschwerden werden das Rathaus erreichen. Doch genau das ist ausdrücklich erwünscht, so klang es zumindest bei der Bekanntgabe des neuen Systems im Haupt- und Finanzausschuss. „Wir haben stets ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte unser Bürger. So können wir sehen, wo in unserer Stadt der Schuh drückt“, erklärte Bürgermeister Ulrich Roland.

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Von den Anliegen der Bürger erfährt die Verwaltung schon jetzt fast täglich. Insgesamt 350 Mal wandten sich Gladbecker im letzten Jahr schriftlich, telefonisch, persönlich in der Bürgersprechstunde oder per Mail mit Anliegen an die Stadtverwaltung. Das ist eindeutig öfter als noch vor sechs Jahren, da gab es 214 Meldungen. Seitdem steigen die Zahlen stetig an.

Bürgermeister Roland geht mit gutem Beispiel voran

Die Stadtverwaltung jammert aber gar nicht über die Zunahme, die ja auch mehr Arbeit bedeutet. Jedes Anliegen muss schließlich analysiert und bearbeitet werden. „Das macht vielmehr deutlich, dass ein gut funktionierendes Beschwerdemangement ein sinnvolles und wirksames Instrument ist, um die Bürgerschaft effektiv an der Verbesserung der Lebensverhältnisse zu beteiligen“, liest Bürgermeister Ulrich Roland aus den Zahlen.

Er selbst trägt übrigens auch dazu bei: Nach jedem Wochenende habe er viele Zettel in den Taschen, auf denen Anliegen der Bürger, die er bei Veranstaltungen trifft, notiert sind. Die gibt er montags dann an die Fachabteilungen im Rathaus weiter.