Gladbeck. . Als Andrea Fahle tankte, sprang die Preisanzeige um, neun Cent mehr sollte der Diesel auf einmal kosten. Die Gladbeckerin ärgerte sich sehr. Erst später klärte der Tankstellen-Pächter die Frau auf: Auch bei plötzlichen Preiserhöhungen gilt der Preis an der Zapfsäule.

Morgens kostet der Liter Super 1,53 Euro, ein paar Stunden später sind es bis zu zehn Cent mehr: Nicht selten geht es mit den Preisen mehrmals täglich auf und ab an der Zapfsäule. Da nutzen viele Autofahrer die Gunst der Stunde, wenn sie zufällig bei einem „Tiefstand“ an der Tankstelle vorbeikommen.

So auch Andrea Fahle. Abends kurz vor 21 Uhr: 1,35 Euro kostet der Liter Diesel – günstig im Vergleich zum Vortag. Während der Sprit in ihren Tank fließt, springt Punkt 21 Uhr vor ihren Augen die Anzeige auf der großen Tafel um: Diesel 1,44 Euro. Andrea Fahle bricht den Tankvorgang abrupt ab. Im Shop beschwert sie sich beim Mitarbeiter, der allerdings wenig Verständnis für ihren Ärger zeigt. „Wir hatten eine lautstarke Auseinandersetzung“, berichtet sie. Zum Abschied habe er gesagt: „Bitte beehren Sie uns so bald nicht wieder.“

Das Ordnungsamt war ratlos

Andrea Fahle wandte sich an die Verbraucherberatung und an das städtische Ordnungsamt. „Beide haben sich bemüht, aber eine Erklärung konnten sie mir auch nicht geben, auch keinen Rat, wie man sich in solchen Fällen verhält.“

Erst nach einem Gespräch mit dem Tankstellenpächter ein paar Tage später hat sich Andrea Fahles Ärger gelegt, weil sie jetzt weiß, wie das funktioniert, wenn Sprit plötzlich teurer oder billiger wird. Entscheidend sei der Preis an der Zapfsäule, und der gelte, bis der Tankvorgang beendet sei, auch wenn die Anzeige auf der großen Preistafel zwischenzeitlich umspringe. „Ich hätte also in aller Ruhe voll tanken können“, weiß Andrea Fahle jetzt – und möchte ihr Wissen weitergeben. „Das kann schließlich jedem passieren, so häufig wie die Preise sich ändern.“