Wiesbaden. . Die vergleichsweise geringen Kraftstoffpreise haben im April für die niedrigste Inflationsrate in Deutschland seit August 2010 gesorgt. Die Preissteigerungsrate lag gegenüber dem Vorjahresmonat nur bei 1,2 Prozent.

Die Abschaffung der Praxisgebühr und gesunkene Preise für Benzin und Diesel haben im April für den geringsten Anstieg der Inflation seit fast drei Jahren gesorgt. Die Verbraucherpreise kletterten im April um nur 1,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte. Dies war demnach der niedrigste Stand seit August 2010, als die Inflationsrate bei 1,0 Prozent gelegen hatte.

Der Preis bei der Gesundheitspflege ging laut Statistik im April um 3,8 Prozent zurück - hier habe sich weiterhin die Abschaffung der Praxisgebühr ausgewirkt. Die zehn Euro pro Quartal werden seit Januar nicht mehr bei Arztbesuchen erhoben.

Auch der frühe Ostertermin lässt die Preissteigerungsrate sinken

Die Preise für Kraftstoffe gingen im April im Vergleich zum Vorjahresmonat um 6,0 Prozent zurück, wie die Statistiker errechneten, Heizöl verbilligte sich demnach um 7,4 Prozent. Die Preise für andere Energieprodukte stiegen demnach teilweise erheblich: Strom etwa wurde um 12,4 Prozent teurer. Auch Nahrungsmittel stiegen spürbar im Preis, wie die Statistiker mitteilten - vor allem für Obst und Gemüse, für Fleisch und Fleischwaren sowie für Brot und Getreideerzeugnisse mussten die Verbraucher tiefer in die Tasche greifen als vor einem Jahr.

Den größten Einfluss auf die Abschwächung der Inflationsrate hatten laut Statistik Preissenkungen bei Pauschalreisen, die im Vergleich zum April 2012 mehr als drei Prozent betrugen. Hier habe sich die frühe Lage von Ostern auf die Inflationsrate ausgewirkt.