Gladbeck. . Dreizehn Feuerwehrmänner aus Gladbeck waren gemeinsam mit Kollegen aus dem Kreis Recklinghausen angefordert worden, um gegen das Hochwasser in Osten Deutschlands zu kämpfen. Doch wurden sie dort nach einem Kurzeinsatz wieder nach Hause geschickt, obwohl es noch Arbeit gegeben hätte. Als Grund für diesen unglücklichen Vorgang wird eine nicht funktionierende Einsatzleitung vor Ort benannt.

Sie waren gekommen, um zu helfen. Und kehrten wieder heim, ohne das geleistet zu haben, was in ihren Kräften stand. Statt der geplanten sieben Tage blieben 13 Kräfte der Feuerwehr drei Tage im ostdeutschen Havelberg, um den Menschen im Katastrophen-Gebiet im Kampf gegen das Hochwasser zur Seite stehen. Doch das Bedürfnis, die Blauröcke einzusetzen, verebbte rasch.

Dabei hatte das Land Sachsen-Anhalt die Unterstützung der Feuerwehr aus dem Kreis Recklinghausen angefordert, die 130 Kräfte – darunter eben 13 aus Gladbeck – entsandte. „Wir haben eine tolle Truppe, die hochmotiviert war“, berichtet Josef Dehling, Leiter der hiesigen Feuerwehr. Doch „vollkommen übermüdet und frustriert“ standen seine „Jungs“ nach knapp der Hälfte der vorgesehenen Einsatzdauer wieder auf der Matte in Gladbeck. Dehling, der nicht selbst in Havelberg war, weiß aus Berichten seines Hilfstrupps: „Die Einsatzleitung vor Ort hat gar nicht funktioniert.“

Einsatzleitung funktionierte nicht

Dabei klappte anfangs alles planmäßig. „Unsere Kräfte fuhren in der Nacht von Donnerstag auf Freitag.“ Da lief’s noch wie am Schnürchen, auch auf Kreisebene. „Ein Super-Kompliment an meine Mannschaft“, lobt Dehling. In Havelberg jedoch standen die Feuerwehrleute nicht nur vor Unmengen an Wasser, sondern auch vor der entscheidenden Frage: „Wo werden wir eingesetzt?“ Laut Dehling hatten seine Männer gleich zu Anfang in der Nacht den Auftrag, einen Schutzwall zu errichten – was sie denn auch taten. „Am Samstag Abend waren sie platt“, erzählt der Feuerwehr-Chef. Ihre Ruhephase hatten sich die Gladbecker also redlich verdient.

Am Sonntag Mittag gab der Krisenstab in Sachsen-Anhalt die Anweisung: Abrücken. Dehling: „Die Jungs waren völlig konsterniert.“ Schließlich hätten sie gesehen, „dass da noch Arbeit ist.“ Aber nun könnte das Fazit des Flut-Einsatzes fast lauten: Sie kamen, sahen und gingen.