Gladbeck. Scheidungs-Schlammschlacht: Der Anwalt von Rudi Assauers Ehefrau Britta erhebt Vorwürfe gegen die Tochter des Ex-Fußballmanagers: “Wie kann sie ihren Vater im Scheidungsverfahren betreuen, wenn sie selbst insolvent ist.“ Die Tochter, Bettina Michel, hatte in Gladbeck mit dem Brauerei-Hotel “Alte Post“ eine viel beachtete Pleite hingelegt. Ihre früheren Mitarbeiter warten noch immer auf ihre Geld.

In der Scheidungs-Schlammschlacht rund um den erkrankten Ex-Schalke-Manager Rudi Assauer nutzt der Anwalt von Ehefrau Britta Assauer die Pleite des Gladbecker Brauereihotels „Alte Post“ als Trumpf im Rechtsstreit. „Wie kann Rudi Assauers Tochter Bettina Michel Betreuerin ihres Vaters im Scheidungsverfahren sein, wenn sie selbst insolvent ist?“, fragt Rechtsanwalt Heinz Kupperian in der Zeitschrift Bunte. Diese Querelen sind indes für die mehr als 20 ehemaligen Beschäftigten des Brauereihotels Nebensache. Grund: Seit Bettina Michel den Betrieb überraschend Anfang Juni dicht gemacht hat, hängen die Angestellten ohne Gehalt mit finanziellen Problemen in der Luft.

Gehälter nicht gezahlt

„Die fünf Festangestellten hatten ein Grundgehalt von nur um die 1.000 Euro Netto, der große Rest der Beschäftigten arbeitete als Minijobber auf 400-Euro-Basis“, so ein Insider im Gespräch mit unserer Zeitung (Name der Redaktion bekannt). „Die Mai- und Juni-Gehälter wurden nicht mehr gezahlt, jetzt steht vielen das Wasser bis zum Hals, da ihre Familien auf den Brauereihotel-Verdienst fest angewiesen waren“, so der Informant.

Als Geschäftsführerin auf ganzer Linie enttäuscht

Erst zum Jahresanfang hatte Bettina Michel das Unternehmen erworben, um dann als Geschäftsführerin offensichtlich auf ganzer Linie zu enttäuschen: „Alle Mitarbeiter sind stinksauer auf sie“, so der Insider. „Bettina Michel hat immer gesagt, sie kümmert sich um die Angestellten. Es interessiert sie aber nicht, wie es denen geht, denn sie hat wohl nur ihren kranken Vater und dessen Geld im Kopf.“

Verbitterte Worte nicht ohne Grund. Die Geschäftsführerin müsse gewusst haben, wie es um den Betrieb steht, „doch statt den Mitarbeitern ordentlich zu kündigen, ihnen so den Weg zum Arbeitsamt zu ermöglichen, hat sie alles weiter schleifen lassen und überraschend Insolvenzantrag gestellt.“

Fristlos gekündigt

Dass es mit Bettina Michel Schwierigkeiten gibt, wusste der Vermieter der imposanten Immobilie, die Gladbecker Wohnungsgesellschaft (GWG), bereits seit einiger Zeit. „Es gab Unregelmäßigkeiten bei den Mietzahlungen, so dass wir letztlich unsere rechtlichen Möglichkeiten ergriffen, und fristlos gekündigt haben“, bestätigt GWG-Geschäftsführer Thomas Balke. Fraglich, inwieweit die Forderungen der GWG, die sich auf rund 45.000 Euro summiert haben sollen, noch befriedigt werden können. Das zuständige Insolvenzgericht in Essen prüft derzeit, was an verwertbarer Masse für die Schuldner vorliegt, und ob das Insolvenzverfahren eröffnet wird. „Noch sind wir zu keinem Ergebnis gekommen, so dass derzeit noch offen ist, ob ein vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt wird“, so der Pressesprecher.

So lange der Verwalter fehlt, erhalten die Brauereihotel-Mitarbeiter auch kein Insolvenzausfallgeld vom Arbeitsamt. Acht Beschäftigte haben Rechtsanwalt Martin Löbbecke eingeschaltet, der jetzt mit Zahlungsfrist die ausstehenden Gehälter von Assauer Tochter Bettina Michel einfordert.